Fassen wir mal ganz kurz zusammen: Ein bärbeissiger Cop wird mit einer Aufgabe betraut, die ihm gehörig gegen den Strich geht. Gleichzeitig muss er einen Mörder finden. Und seit Jahren weiß er nicht mehr, wie er mit seiner Tochter kommunizieren soll, die sich seit der Trennung ihrer Eltern abschottet. Am Ende bekommt er aber nicht nur den schlimmen Finger zu fassen, sondern auch sein Privatleben wieder unter Dach und Fach.
Wenn Sie, lieber Leser, jetzt sagen "Das kommt mir doch sehr vertraut vor" dann darf ich ihnen versichern: Sie haben tatsächlich schon ein paar Filme gesehen!
In diesem Fall machen wir aus dem bärbeissigen Cop einen Texas Ranger, aus dem zu fassenden Mörder seinen alten Bekannten vom FBI (das war jetzt kein Spoiler, diese Tatsache wird gleich zu Beginn aufgedeckt und ist für den Film völlig unerheblich!!!) und aus der gegen-den-Strich-Aufgabe das Beschützen von flippigen Augenzeugen-College-Cheerleadern. Fertig ist die Laube.
DER HERR DES HAUSES ist ein einziger Flickenteppich aus sattsam bekannten Hollywood-Versatzstückchen, zusammengenäht durch das ebenfalls schon vom BABYNATOR verwendete KINDERGARTEN-COP-Garn, welches einen harten Typen in eine niiiiedliche Situation schubst und so, ach, diverse lustige Zwischenfälle provoziert. Soll ja keinen stören, dass man das alles schon gefühlte 8.000 Mal gesehen hat, wenn es denn lustig ist und wenigstens mit einem eigenen Stil daherkommt. Und hier liegt bei diesem Werk der Comedy-Hase im Pfeffer, denn gute Gags und Spannung sind doch eher Mangelware. Das liegt daran, dass sich die Macher wohl durchaus der Tatsache bewusst waren, dass Bösewichter in solchen Filmen nur für ein wenig unterschwellige Bedrohung sorgen müssen, um den eigentlich wichtigen Komödienanteil dramaturgisch zu unterfüttern. Das soll aber nicht heissen, dass man die bösen Buben völlig unter den Tisch fallen lasssen darf, wie hier geschehen. Der grosse Drahtzieher wird nur eine Gerichtstreppe hinab- und wieder hinaufgehen, mehr Background bekommt der Zuschauer nicht verabreicht, und auch der eigentlich so skrupellose Killer darf nur ganz tief in die Schurken-Mottenkiste greifen, um so abgenutzte Dinge wie eine Entführung und eine Autobombe hervor zu zaubern. Spannung geht anders. Und wo wir schon bei der Mottenkiste sind: Aus der stammen auch die Dialoge, die aus dermaßen alten Untiefen hervorgekramt wurden, dass sie beim Sprechen eigentlich ein Echo werfen müssten. Vorzugsweise aus dem Publikum. Besonders in den Szenen mit Tommy Lee Jones und seiner Tochter fällt das störend auf.
Naja, kommen wir mal zu positiven Aspekten, die der Film bei aller Vorhersehbarkeit auch mitbringt. Denn das Grundkonzept des Films funktioniert auch hier wie in allen Filmen dieser Couleur, wenn man beispielsweise Tommy Lee Jones zum Tamponkauf begleiten darf oder seinen Vortrag über die zu bedeckenden Bereiche des weiblichen Körpers hört. Die Szenen mit ihm und den Mädels retten den Film vor dem totalen Absturz, wenngleich man sich auch hier etwas mehr Tempo und Witz wünscht (und das von einem Komödienspezi wie Stephen Herek auch erwarten darf). Jones geht in seiner Rolle als Ernstler vom Dienst wie erwartet völlig auf, die Mädchen haben nicht viel mehr zu tun als mit den Augen zu rollen und süß auszusehen, passen aber gut zu Jones, und Cedric the Entertainer darf hier nach BE COOL schon wieder einige schwache Szenen an sich reissen. Ist ja nicht so, als könne man hier gar nicht lachen. Halt nur nicht so laut.
Fazit: Wir haben es hier mit Hollywood-Durchschnitt-Durchschnitt zu tun, der für Fans von Cheerleadern und Tommy Lee Jones noch zu empfehlen ist (der den Film ja als Geschenk für seine Tochter gedreht hat), um den aber jeder, der häufiger ins Kino geht, einen grossen Bogen machen darf.