Es gibt Filme, da weiß man schon nach dem Durchlesen der Inhaltsangabe exakt, was einen in 90 Minuten erwarten wird. Man kann Wendungen, Gags, Figuren, ja wirklich alles, einfach vorhersagen, weil man es bereits zig-fach in ähnlichen Filmen gesehen hat. So darf man sich zum einen fragen, warum jemand wie Tommy Lee Jones für einen solchen Film unterschreibt und zum anderen warum ein solcher Film, der ansonsten nahezu prädestiniert für eine Direct-to-Video Vermarktung wäre, tatsächlich auch in Deutschland, wo man weder mit Texas Rangern noch mit Chearleadern groß etwas anfangen kann, warum also ein solcher Film in die Kinos kommt.
Nun, zumindest auf die erste Frage gibt es eine Antwort. Tommy Lee Jones hat endlich einmal einen Film drehen wollen, in den er auch ohne Probleme mit seiner Tochter gehen kann. Nun das zumindest ist hier (mit Abstrichen) gelungen. Aber zunächst zum unvermeidlichen, der Story:
Ein harter Texas Ranger (Tommy Lee Jones) wird zum Schutz von 5 Zeuginnen abgestellt, die einen Mord beobachtet haben und nun in ständiger Todesangst leben müssen. Bei den 5 Freundinnen handelt es sich um ein Chearleader Team und der bärbeißige, harte Haudegen muss natürlich zum Schutz in das Haus des flotten Fünfers ziehen. So weit so altbekannt. Man darf als im folgenden die üblichen Standardgags verfolgen, da wäre zum Beispiel Tommy Lee Jones beim Tampon kaufen, beim romantischen Abendessen mit einer Professorin, natürlich mit technischer Unterstützung der Mädels, die ihn vorher auch noch ordentlich rausgeputzt haben und immer wenn man sich gerade mal wieder als Zuschauer die Frage stellt, warum das alles passiert, taucht mal wieder einer der Bösmänner auf und der hauchdünne Faden, der als Handlung herhalten muss, wird kurzzeitig wieder angespannt.
So belanglos, flach und wenig innovativ dieser Film auch ist, einen gewissen Unterhaltungswert kann man ihm nicht absprechen. Das liegt dann auch hauptsächlich an der Spielfreude und Freude an der Selbstironie, die Tommy Lee Jones in jeder Minute des Films versprüht und an den Chearleadern die er beschützen muss. Die kann man zwar allesamt in die Kategorie "dumm aber lieb" stecken, hübsch anzusehen sind sie allemal und ach hier merkt man den Schauspielerinnen, unter ihnen unter anderem die süße Kelli Garner, die "Freddy vs. Jason" erprobte Monica Keena und Hitsängerin Christina Milian, die ja auch in der "Schnappt Shorty" Fortsetzung "Be cool" schon einen hohen Niedlichkeitsfaktor beigesteuert hat. Aus "be Cool" wurde auch gleich noch Cedric The Entertainer mitgebracht, der als Pfarrer mit Discovergangenheit und Knasthistorie einmal mehr die Lacher auf seiner Seite hat. Als Love Interest für Tommy Lee Jones hat man dann auch noch Anne Archer ins Boot geholt, die aber kaum über eine Rolle als Stichwortgeberin hinauskommt.
Erstaunlich und ein wenig irritierend ist sicherlich, dass es in dem Film, dessen Zielgruppe wohl um die 12 Jahre alt sein dürfte, recht heftig zu Werke geht und erstaunlich hart gestorben und geblutet wird. Das ist dann aber auch schon die größte Überraschung, die der Film über die gesamten 90 Minuten zu bieten hat, wenn man mal vom etwas unpassenden und zusammengeschustert wirkenden Showdown und Finale absieht, dass nicht so recht zum behäbigen Tempo des vorangegangenen passen will. Da darf dann aber natürlich auch eine Ansprache auf die Werte der Familie und ordentlich Werbung für den Zusammenhalt und en Teamgeist nicht fehlen. Wäre ja auch mal zu schön, wenn man eine Botschaft mal nicht mit dem Holzhammer eingeprügelt bekommen würde.
Letztlich bleibt kaum etwas hängen und der Film ist schnell wieder vergessen. Für kurzzeitige harmlos belanglose Unterhaltung kann man aber durchaus mal einen Blick riskieren. Zumindest gibt es einige gelungene Gags und fünf zumeist leicht bekleidete Chearleader sind auch nicht zu verachten. Trotzdem, irgendwie hat man das alles schon viel zu oft gesehen und dann zumeist auch witziger. Deshalb 4 von 10 Punkten.