„Zeichentrickfilme sind doch nur was für Kinder!“.
Diese Behauptung wird sehr oft vom Stapel gelassen. Und natürlich, Zeichentrickfilme sollen größtenteils Kinder ansprechen. Aber es gibt auch einige „dunkle“ Juwele, die nun wahrlich nicht aus dem Hause Disney kommen und an Erwachsene gerichtet sind. Und „Unten am Fluss“ ist nun wahrlich kein Schmusetrip sondern eher eine knallharte Reise einer Kaninchengruppe, die ein neues Zuhause suchen und dabei auch den ein oder anderen Artgenossen verlieren.
Schon in den ersten Minuten weiß der Zuschauer sofort das dieser Trickfilm kein Normaler „Hoppel Hasen Schmusi“ Film ist. Und gerade am Ende bekommt der Zuschauer so einige Blutige und sehr brutale Morde zu Gesicht, die auch sehr realistisch gezeichnet wurden. Eine FSK 6 ist wie ich finde eine komplette Fehlentscheidung. Ich glaube die Freiwillige Selbstkontrolle hat den Film nie gesehen. Jedenfalls ist eine FSK 6 völlig Fehl am Platze, denn dafür ist der Film zu blutig und brutal. Und auch heute noch wird in manchen Foren darüber diskutiert.
Die Story ist wirklich Toll und langeweile kommt selten auf. Der Film wurde sehr gut gezeichnet, und es wurden auch auf viele Details geachtet. An den Zeichenstil gibt es nichts zu meckern. Die Figuren wurden Liebevoll und sehr Lebensecht gezeichnet und auch die Blutigen Szenen wurden sehr brutal gezeichnet, daher wurde nichts verharmlost.
Man hat aber anfangs einige Probleme die Kaninchen zu Unterscheiden. Weil einige sehr ähnlich aussehen. An den Figuren selbst ist nicht viel zu sagen, nur jeder ist verschieden, von der Art her. Außer den zwei kleineren Kaninchen. Ein großes Manko war aber die Figur Fiver, der immer wieder nervte mit seinen Panikattacken und seinen Zitaten. „Ich steh im Nebel“.
Ein riesiges Lob muss ich aber der wunderbaren Synchronisation aussprechen. Jede Rolle wurde passend gesprochen. Die Spannung tritt am Ende des Films sehr oft auf. Aber sonst mangelt es an Spannung. 20 Jahre später entstand auch noch eine Serie. Die ein total mieser Abklatsch vom Original war.
Die musikalische Untermalung ist fabelhaft. Es ist zwar fast immer die gleiche Melodie aber trotzdem trägt sie schön zur jeweiligen Stimmung bei. Und auch der Titelsong ist nicht zu verachten. Übrigens. Im gesamten Film spielen zwar Menschen mit, man sieht aber nie ihre Gesichter. Aber das nur am Rande.
Auch einige nette Nebenrollen sind zu sehen. Wie der Vogel, der die Kaninchen immer hilft. Das größte Markenzeichen ist aber die tolle Synchronisation an den Vogel. Die Atmosphäre ist im ganzen Film gleich. Und zwar sehr bedrückend. Natürlich sind Gags wie bei Disney Filmen hier Fehlanzeige. Denn auch den Zuschauer wird der Film Überwindung kosten ihn weiter zu sehen. Und zwar nicht weil er so schlecht ist, sondern weil der Zuschauer hier eine sehr harte Kost zu sehen bekommt.
Ich habe den Film zuerst mit 10 Jahren gesehen, und hatte keine „Schlaflose Nächte“ oder ein „traumatisches Erlebnis“. Ich will hier nicht in Frage stellen das sich Kinder den Film ohne Bedenken ansehen können. Denn hier müssen die Eltern entscheiden. Lieber den Film vorerst allein ansehen bevor die Kinder schauen dürfen und sich selbst ein Urteil bilden
Fazit: Martin Rosen hat es geschafft eine Romanvorlage gut zu verfilmen. Es herrscht den ganzen Film über eine dunkle und sehr bedrückende Stimmung. Die Story ist mit guten Einfällen gespickt. Der Soundtrack ist sowieso Genial. 4 Jahre später zeichnete Martin Rosen wieder ein Zeichentrick "Die Hunde sind los“. Und der ist ebenfalls nichts für Kinder. Ob die Brutalität nicht etwas übertrieben ist? Ja und Nein. Ich meine hätte man im Film auf die Brutalität verzichtet. Wäre das wohl auch ein lahmer und kinderfreundlicher Disney Müll und die Atmosphäre wäre völlig Harmloser gewesen. Und ich denke das dieser Film durch die Brutalität hervorzuheben ist, und das macht ihn zu was besonderen.
Kurzfazit: Sehr bedrückend und zum nachdenken.