Harmlos wie eine öffentlich-rechtliche Vorabendproduktion fängt dieser gelungene Spaß an, bei einem Klassentreffen in einem Schloss. Mit der Beleuchtung der Charaktere verschwendet man nicht viel Zeit, das Nötigste reicht aus, denn die Wiedersehensfreude ist nur von kurzer Dauer. Auch die Frage danach, wer im Hintergrund das Arrangement mit dem opulenten Mahl getroffen hat, weicht der Tatsache, dass mit rasantem Tempo einer nach dem anderen ins Gras beisst. Das Team um die Regisseure Robert Dannenberg und Sassan Haschemi macht fast alles richtig und liefert eine rabenschwarze Komödie ab, die die guten Darsteller durch eine Menge Kunstblut waten lässt. Den Überraschungseffekt des witzigen Plots auf seiner Seite, vermag "Das Klassentreffen" durchweg zu unterhalten, nicht zuletzt aufgrund der selbstironischen Art, nicht einmal die dargebotene Gangsternummer ernst zu nehmen. Das steht diesem Projekt ausgezeichnet, für Amateure sehr professionell ist auch die technische Umsetzung, kein Gestümper von Laien vor oder hinter der Kamera. Mit Liebe zum Detail, fast in der Tradition klassischer, britischer Krimis kann man Freunden des rabenschwarzen Humors diesen kurzen Thriller nur empfehlen.
Fazit: Ein schönes Stück Nachwuchsfilm. Gut gelacht. 6/10 Punkten