Die geistesgestörte Milly bricht aus der Irrenanstalt aus, um sich wieder bei ihrer ursprünglichen Familie einzuquartieren. Dort hat man es erwartungsgemäß nicht ganz einfach mit ihr...
Der Film über die Terror-Mutti ist nichts weiteres als ein lauwarmes Lüftchen, der sich das Prädikat des Psycho-Thrillers erst verdienen muss. Der einmal und nie wieder beschäftigte Regisseur Tony Jiti Gill schafft es über den gesamten Zeitraum hinweg, rein gar nichts passieren zu lassen. Erst gegen Ende, als Milly durchdreht, hat das Ganze eher was Klamottiges an sich. Zuvor wird die stinklangweilige Handlung durch kleine, jedoch eher unscheinbare Ereignisse aufgepeppt, die allerdings in Sekundenschnelle wieder vergehen, um den Zuschauer in seiner Monotonie alleine zu lassen. Und wenn zum x-ten Mal die Duschszene aus "Psycho" nachgeäfft wird, dann ist alles gesagt, was für kreative Köpfe doch am Werke waren.
Zudem ist Hauptdarstellerin Marilyn Adams alles andere als überzeugend. Zwar kommt die Gute mit zerfurchtem Gesicht, bösem Blick und strähnigem Haaren daher, doch hat die Adams das Schauspielern garantiert nicht erfunden. Es geht keinerlei Bedrohung von ihr aus. Und wo ein tatsächlich versierter Mime selbst aus solch einem minimalen Plot noch das Maximale herausgeholt hätte, da bleibt die Milly-Darstellerin bis zum Abspann blass.
Spannend allerdings, mit welcher Leichtigkeit man aus dem Hochsicherheitstrakt der Irrenanstalt einfach so herausspazieren kann. Anscheinend gibt es weder verschlossene Türen, noch Kameras oder Wachpersonal, so das auch das schwere Köfferchen kein Hindernis mehr darstellt. Bei der Familie angekommen, hat Milly erstmal nichts anderes zu tun, als die Wände wie in der Gummizelle vollzukritzeln und einen Saustall im Kleiderschrank ihrer Schwiegertochter zu veranstalten.
Als Satire oder schwarze Komödie bleibt "Milly" daher genauso zwecklos wie als echter Horrorfilm.