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Der Geschäftsmann Mulvy Potter lässt sich von einem stadtbekannten Trunkenbold zu einer Goldsuche überreden. Mit seiner Frau und einer Handvoll Männer macht er sich auf die beschwerliche Reise durch die Berge ohne zu Wissen, dass er dabei ins Gebiet eines weiblichen Indianerstammes kommt, die den Eindringlingen sogleich den Krieg erklären.


Der Sexploitation macht nicht mal vor dem Western halt und so kam im Jahre 1959 ein gar seltsames Filmchen auf den Mark. Statt Indianern graben in „Revenge of the Virgins” halbnackte Jungfrauen, deren Männer auf nicht näher beschriebene Weise alle das Zeitliche gesegnet hat, das Kriegsbeil aus, um Rache an habgierigen Goldschürfern zu nehmen.
Brauch ich eigentlich noch erwähnen, dass der ganze Film eigentlich ein ziemlicher Stuß (im positiven Sinne) ist?
Gäbe es statt ein paar halbnackter Schönheiten, die oben ohne durch die Büsche schleichen nur stinknormale Indianer, würde heutzutage kein Hahn nach diesem Machwerk schreien.
Die Story ist weder originell noch sonderlich spannend erzählt und hat man so schon besser in anderen Western gesehen. Zum einen die Bedrohung innerhalb der Gruppe: Die Goldsucher, angetrieben von der Gier, die sich im Laufe des Films selbst zerfleischen, während von außen noch der Feind, hier in Form eines aussterbenden Indianerstammes, der jagt auf die Eindringlinge macht.
Dennoch weiß der Film durch seine Albernheit zu begeistern. Los geht’s schon mit dem bierernsten, einleitenden Kommentar, in dem in Kürze die Geschichte des Indianerstammes, der übrigens von einer Weißen, die als Kind bei den Indianern aufwuchs, angeführt wird, erklärt wird. Das MST3K Team hätte seine Freude daran gehabt. Highlight ist dann die Szene, in der die Indianerinnen um ihre Anführerin tanzen bzw. ihre Titten durchs Bild hüpfen. Was das soll und wieso und überhaupt? Keine Ahnung aber ein Riesenspaß.
Budget? Gab’s wohl nicht. Gedreht wurde im Studio und in freier Natur. Verleiht dem Film eine etwas ungewöhnliche Stimmung wenn sich Studioszenen mit diesen Aufnahmen im Wald abwechseln und sieht allgemein recht kostengünstig aus.

Die Darsteller sind weder vor noch nach dem Film wieder groß in Erscheinung getreten und machen auch den Eindruck als wären sie direkt von der Straße gecastet worden. Kein gutes Zeichen, was sich dann natürlich auch in ihren schauspielerischen Leistungen widerspiegelt. Die Indianerinnen müssen eigentlich nur nackt durch die Gegend hopsen und ab und einen Pfeil verschießen. Das kann jede, die Titten hat und mit Pfeil und Bogen umgehen kann. Bei den Goldsuchern wird’s schon schwieriger. Ich hab zwar schon schlechteres gesehen, aber mehr als grimmig in die Kamera blicken wird einem hier nicht geboten.

Revenge of the Virgins ist ein recht unterhaltsamer Sexploitation-Western-Trash Mix. Vielleicht sogar der erste Nackedei Western.

7/10

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