Als dem skrupellosen Gangster-Boss Bart ein chinesisches Kind in die Arme rennt, sieht er seine Chance. Er zieht Danny groß, aber wie einen Hund, der zum Töten abgerichtet ist. Er spricht kaum, hat keine Ahnung von Gefühlen, weiß nicht, was mit seinen Eltern ist, und lebt in einem Käfig. Danny kennt das Leben nicht anders, er verdient für sein "Herrchen" viel Geld mit illegalen Kämpfen. Doch bei einem Unfall kann Danny entkommen, er denkt, dass Bart tot sei. So trifft er auf den Musiker Sam und dessen Tochter Victoria, welche ihm beibringen zu fühlen. Doch aufgepasst, denn Herrchen ist nicht tot.
Mit Filmen die kindliche Helden und brutale Gewalt kombinieren hatte ich schon immer meine Schwierigkeiten, Van Damme´s Replicant war noch ok, aber da gabs ja auch den Klischee-Marianengraben Soldier mit Kurt Russell, welcher einfach nur nervig war. In dieselbe Kerbe schlägt Jet Li in seinem US-produzierten Unleashed. Anfangs gibts harte Kloppe, dann ein Mittelteil aus der Waltons Schublade und am Ende wieder derbe Haue. Mir fällt immer noch nicht ein, wer jetzt genau bei dieser Art Actiondrama genau das Zielpublikum sein soll.
Hier gehts um den armen Danny (ich Danny the Dog als englischen Titel wesentlich besser), der seit Kindheit im Käfig lebt, auf wundersame Weise dort Kung Fu erlernte und die Drecksarbeit für seinen Boss erledigen soll. Wen dem Geldeintreiber jemand quer kommt, nimmt dieser Danny sein Halsband ab, sagt wie zum Hund "hol ihn dir" und dann gehts den unwilligen Gläubigern an den Kragen. Natürlich muß auch ein kämpfe-für-Geld-in-illegalen-Wettkämpfen Einlage dabei sein, bis nach etwa 30 Minuten so sechs bis sieben Gänge runtergeschaltet wird und der dramatische Abschnitt beginnt.
Der Held mit dem kindlichen Gemüt wird von einem blinden Klavierspieler mental aufgepäppelt und lernt das wirkliche Leben kennen und sogar ein wenig zu lieben, erst die Musik dann das liebe Töchterlein. Das sieht sogar ganz brauchbar aus und ist nicht zuletzt dank Morgan Freeman durchaus gelungener Dramastoff, liegt aber Lichtjahre von der bisherigen Handlung entfernt. Klar das Bart irgendwann sein kohlebringendes Schoßhündchen wieder haben möchte und die harte Action erneut einsetzt, womit wir wieder zur Brachialaction kommen.
Die Martial Arts Einlagen sind dabei gewohnt gekonnt und es gibt auch ziemlich ordentlich auf die Knochen. Die Kämpfe sind handgemacht ohne CGI Blut oder große Seilunterstützung und auch die Gegner haben gute Moves drauf. Trotzdem find ich generell die Von der Tötungsmaschine zum Pazifisten in 90 Minuten Story für wenig sexy. Hier sind immerhin die beiden Ebenen für sich stimmig und konsumierbar, aber gesplittet wären sie mir lieber.
7/10