Review

"The Last Wolf" ist schon ein ungewöhnlicher und schwer einzuordnender Film. Die Grundidee ist recht amüsant, wird aber wohl nur für koreanische Zuschauer nachvollziehbar lustig verarbeitet. Viele der wohl vorhandenen verbalen Anspielungen bleiben uns als "Untertitel lesender" Zuschauer verborgen. Somit ist er für einen "Nicht-Einheimischen" nur bedingt empfehlenswert.

Es geht um den Polizeibeamten Choi Cheol-kwon ( gespielt von Yang Dong-kun ) aus Seoul. Der ist genervt vom Job, genervt davon ständig sein Leben zu riskieren, genervt von aller Gewalt um ihn herum und würde am liebsten aussteigen. Er wird bei einer Verfolgung für drei Tage in einem Aufzug eingeschlossen und kommt in dieser Zeit wohl zur Besinnung. Er lässt sich in die malerische Provinz Kangwon versetzen. Dort machen seine Kollegen eigentlich Urlaub und dieser Ort ist so friedlich, er bräuchte gar keine Polizeistation. Nun beginnt an der Seite seines neuen Kollgen Goh Jeong-shik ( gespielt von Hwang Jeong-min ) ein ruhiges und entspanntes Leben. Die zwei retten entlaufene Hühner oder pflügen die Felder, ab und an wird mal eine Lampe unter der Brücke ersetzt. Kurz und gut... in dieser Einöde existiert keine Kriminalität.
Genau darin liegt aber ein Problem. Durch Sparmassnahmen der Regierung droht den unterbeschäftigten Stationen der Region die Schliessung. Als Folge droht damit auch die Rückversetzung ins stressige und gefährliche Seoul. Während sich sein Kollege freut endlich mal die Grossstadt zu sehen, versucht Choi Cheol-kwon mit allen Mitteln jemanden zu verhaften oder zumindest einen Strafzettel loszuwerden.
Als nahezu alle Versuche scheitern, wird halt ein haarsträubender Kunstraub inszeniert.

Wie schon gesagt, die Grundidee des Films ist ganz amüsant. Der Cop aus der Metropole trifft auf den Provinzsherrif mit Mofa. Und dann wechseln auch noch die Vorzeichen ; während der eine liebend gern in der Provinz bliebe, will der andere nur noch dort weg.
Daneben wird auch noch eine Dreiecksgeschichte eingeflochten. Die junge Du-mi ( gespielt von Kim Hyun-Jung ) hat neben ihrem Freund Goh Jeong-shik nämlich auch noch den leicht korrupten Abschleppunternehmer Park Kwang-su ( gespielt von Jo Hie-bong ) zum Liebhaber. Der hat ihr eine Menge Geld geliehen und versucht ständig sich ihre Zuneigung zu erkaufen.

Leider verschenkt der Film die schöne Grundidee und verstrickt sich in viel Klamauk und Überzeichnungen. Der Humor ist völlig überzeichnet und oftmals halt nur typisch koreanisch. Auch die verbalen Scharmützel in Form von Dialektunterschieden ( Grossstadt vs. Provinz ) kommen bei einem Nichtkoreaner nicht an. Auch die Bedeutung des in einigen Szenen auftauchenden Wolfs blieb mir leider verborgen.
Was bleibt ist eine kurzweilige, nicht spannende und oftmals sehr skurril erscheinende Copkomödie, die es aus Korea schon bedeutend besser gegeben hat. Solch einen 4-Punktefilm muss man also nicht gesehen haben und kann ihn getrost auslassen.

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