In einem unheimlichen Bergmotel gehen mysteriöse Dinge vor. Evelyn, die Besitzerin dieses einsamen und abgelegenen Motels, trägt durch ein tragisches Unglück die Schuld am Tod ihrer Tochter Lorri. Nach deren Beerdigung lernt sie, was es bedeutet, nackte Angst zu haben. Die tote Tochter kehrt in einer schauerlichen Geistergestalt zu ihr zurück. Das entsetzliche Erlebnis läßt sich nicht wie ein Alptraum abschütteln: immer grauenvoller und peinigender werden die ständigen Hetzjagden dieser Erscheinung. Langsam verliert Evelyn ihren Verstand und wandelt sich zu einem blutrünstigen Menschenschlächter. Wie praktisch, dass neue Gäste eintreffen...
Die recht reißerische Inhaltsangabe kann hier schon gewisse Erwartungen beim Zuschauer schüren, geht man doch von einem Slasher aus, der ziemlich blutrünstig ausfallen dürfte und zudem auch noch eine spannende Geschichte verspricht. Letztendlich hapert es jedoch ein wenig an der Umsetzung des Ganzen, denn "Motel Massacre" kann die in ihn gesetzten Erwartungen nur teilweise erfüllen. Gerade in der ersten Filmhälfte zieht sich das Geschehen doch arg in die Länge und braucht eine geraume Weile, bis die Ereignisse ein wenig in Fahrt kommen. Doch auch danach gestalten sich die Abläufe nicht sonderlich temporeich und auch der vorhandene Härtegrad bewegt sich in einem extrem überschaubaren Rahmen. Dennoch übt der Film eine gewisse Faszination aus, was sicherlich in der vorhandenen Grundstimmung begründet liegt. Diese kann man ohne Übertreibung als Höhepunkt in einer ansonsten eher lauen Story ansehen, denn rein atmosphärisch weiß das Werk durchaus zu überzeugen.
Das war es dann aber auch schon mit den wirklich positiven Eindrücken, der Rest bewegt sich lediglich im unteren Durchschnitts-Bereich. Nun sollte man bei Horrorfilmen im Allgemeinen nicht unbedingt von Logiklöchern oder unlogischen Verhaltensweisen der Charaktere sprechen, doch was einem hier geboten wird, ist schon etwas zu dick aufgetragen. Einmal ganz davon abgesehen das die Darsteller nicht gerade durch herausragende Leistungen aufwarten, ist ihr Verhalten phasenweise so hanebüchen, das einem die Haare zu Berge stehen. Selbst für einen Horrorfilm wird die Geduld des Zuschauers auf eine harte Probe gestellt und man fragt sich ganz automatisch, ob hier bewusst trashig agiert wird. Meiner Meinung nach ist das jedoch nicht der Fall, denn Regisseur Jim McCullough Sr. scheint schon den Eindruck erwecken zu wollen, das es sich hier um einen ernstgemeinten Genre-Beitrag handelt. Diesen Eindruck kann man allerdings nur bedingt teilen, zu konfus und völlig an den Haaren herbeigezogen erscheinen die Aktionen diverser Charaktere. Trotzdem verleiht insbesondere dieser Aspekt der Geschichte auch einen gewissen Charme, was das gewonnene Gesamtbild dennoch nicht sonderlich aufwertet.
Echte Spannung will auch nicht so richtig aufkommen, zu vorhersehbar sind die Ereignisse. Nun kann es eventuell am offensichtlich geringen Budget des Files liegen das man hier kein besseres Endergebnis in Szene gesetzt hat, doch etliche andere billig produzierte Horrorfilme sind ein eindeutiger Beweis dafür, das man auch mit verhältnismäßig wenig Geld eine ganze Menge bewerkstelligen kann. "Motel Massacre" ist jedoch in die Kategorie Film einzuordnen, die man sich ruhig einmal anschauen kann, die aber auch aufgrund mangelnder Substanz sehr schnell wieder in Vergessenheit geraten und keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Lediglich die äußerst schlechte deutsche Synchronisation wird man nicht so schnell vergessen, zudem erscheinen die Dialoge sehr künstlich und aufgesetzt. An einigen Stellen ist das Ganze dann auch noch asynchron, was doch einen störenden Eindruck hinterlässt.
Letztendlich liegt hier ganz bestimmt kein Meilenstein des Genres vor, denn bis auf einen gewissen Unterhaltungswert und eine gelungene Atmosphäre hat dieses Werk aus den goldenen 80er Jahren recht wenig zu bieten. Schlechte Schauspieler, fehlende Spannung und zu viele unlogische Momente trüben das Seh-Vergnügen doch ganz erheblich. Aus der Geschichte an sich hätte man eine Menge mehr herausholen können, doch scheinbar fehlendes Talent des Regisseurs hat eine bessere Umsetzung verhindert. So muss man sich im Endeffekt mit einem eher unterdurchschnittlichen Film zufrieden geben, den man nicht zwangsläufig gesehen haben muss.
Fazit:
Die eher unfreiwillig trashige Note des Filmes wird eine ganz bestimmte Zielgruppe sicherlich ansprechen, dennoch bekommt man hier nichts Halnes und nichts ganzes geboten. Das gesamte Szenario wirkt irgendwie unrund und lässt doch eine Menge Wünsche offen.
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