Stand: Staffel 3, Folge 15
Lost handelt von Menschen, die sich als Überlebende eines Flugzeugabsturzes auf einer großen Südseeinsel wieder finden und dort auf erst auf bedrohliche und seltsame Phänomene und später auf nicht minder gefährliche Menschen treffen. Alles scheint irgendwie zusammenzuhängen und das Rätsel hinter allem scheint immer größere Dimensionen anzunehmen.
Die Serie nähert sich dabei staffelübergreifend der Auflösung und behält dabei etwa ein dutzend der sehr unterschiedlichen Charaktere mal im näheren, mal im weiteren Fokus.
Jede neue Entdeckung oder Begegnung auf der Insel beantwortet manchmal Teile des Rätsels, wirft aber meist gleichzeitig neue Fragen auf. Dabei wird recht schnell klar, dass nicht alles mit natürlichen Dingen zugeht, es wird sogar konkret übernatürlich. So macht man sich schnell über diverse Auflösungsmöglichkeiten Gedanken und es gibt im Internet die verschiedensten Theorien, die auf das gesamte Repertoire der Geschichte des Mysteryfilms zurückgreifen.
Dennoch ist festzustellen, dass die Serie spannend genug ist um auch Zuschauer anzusprechen, die sich von Mystery nicht angesprochen fühlen. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja schließlich doch eine natürliche Erklärung für das alles.
Bei der dabei entstehenden Spannung möchte man schon manchmal auf den Tisch hauen wenn eine Folge mal wieder mit einem Cliffhanger endet.
Besonderheit der Serie: Während jeder Folge wird immer wieder in die Vergangenheit der Protagonisten gesprungen. Diente dies in der ersten Staffel dazu die Charaktere vorzustellen und zu zeigen wie sie in dem Unglücksflugzeug landeten, so wird dies in den späteren Staffeln vertieft. Dabei wird klar, dass es Zusammenhänge zwischen der Vergangenheit der Personen und Ihren persönlichen Erlebnissen auf der Insel gibt.
Auch wenn man durch diese Rückblenden die Charaktere sehr gut kennenlernt, sind sie teilweise doch recht ausschweifend und dienen für mein Gefühl manchmal der künstlichen Dehnung einer Folge. Das ist besonders ärgerlich wenn es auf der Insel gerade spannungsmäßig hoch hergeht und die Haupthandlung durch die Rückblicke einfach nicht fortschreitet.
Ich denke die Serie könnte eine sehr gute Stephen King Verfilmung sein. Jedenfalls kann man sie jedem Fan des Autors wärmstens ans Herz legen.
Bleibt zu hoffen, dass die Auflösung gegen Ende der Serie (und dieses ist schon fest geplant) plausibel und gut durchdacht ist. Nichts wäre schlimmer als den Zuschauern mit einer oberflächlich zusammengeklöppelten Halblösung abzuspeisen, die sich bei genauerem Rückblick als vorne und hinten nicht passend herausstellt.
Bisher: 9/10 Punkten, damit auf Platz 3 meiner Lieblings-Serien
1.Six feet under
2.The Shield
3.Lost