Mit „South Park“ waren Trey Parker und Matt Stone ja bereits politisch, mit „That’s my Bush“ erst recht und auch mit „Team America: World Police“ wird das Politgeschehen auf die Schippe genommen.
Das titelgebende Team America ist eine Horde von US-Agenten, die alle über besondere Talente von Martial Arts bis hin zu übersinnlicher Wahrnehmung haben. Erfolgreich werden Terroristen allerorts bekämpft, wobei stets große Zerstörung angerichtet wird und alle Verdächtigen das Zeitliche segnen. Doch um den teuflischer Plan einer unbekannten Terroristenvereinigung zu bekämpfe, brauchen sie die Hilfe des Schauspielers Gary, der sich bei den Terroristen einschleichen soll.
Natürlich ist die Pseudostory nur Aufhänger für die schrägen Gags in diesem Puppentheater. „Team America“ stellt nämlich den bösen Bruder der Puppenkiste aus Augsburg dar und die Idee ist ebenso bekloppt wie originell. Anstelle von Darstellern turnen hier Marionetten und Modellfahrzeuge durch die Landschaft, was „Team America“ schon mal einen Originalitätsbonus einbringt.
Inhaltlich ist „Team America“ leider nicht immer so originell, doch in seinen satirischen Parts funktioniert der Film meistens ziemlich gut. Zuerst bekommt die konservative Front ihr Fett weg: Alle Ortsangaben werden nur inklusive der Entfernung vom amerikanischen Kontinent angegeben, die außeramerikanischen Locations sind so klischeehaft wie einige ungebildete US-Bürger sie sich vorstellen und die Terroristen verständigen sich meist nur mit den Worten „Derka, Derka“. Doch auch die Linke wird nicht verschont: Michael Moore als Selbstmordattentäter, andere Hollywoodstar als verblendete Aktivisten, wenn auch teilweise etwas übertrieben beleidigend (u.a. wird Matt Damon als geistig zurückgeblieben dargestellt). Eine klare Message bleibt bei diesem Rundumschlag gegen alles und jeden natürlich aus, aber witzig es schon.
Noch besser sind jedoch die Parodien auf Actionfilme und ähnliche Blockbuster. Direkte Anspielungen auf Filme wie „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ oder diverse James Bond Streifen sind ganz nett, aber dünn gesät; viel überzeugender ist das Verarschen von Mechanismen dieser Genres. Da wären die „Martial Arts Kämpfe“, bei denen die Marionetten nur voreinander zappeln, die übertrieben derbe Sterbeszene des Oberbösewichts, das andauernde Losballern der Helden bei der kleinsten Kleinigkeit, kitschig-unglaubwürdige Rettung in letzter Sekunde usw. Dazu tönt dann noch ein rockiger Song mit dem schönen Titel „America, Fuck yeah“.
Leider sind die Gags dann nicht immer so gelungen wie in den Parodieszenen: Über die „Pearl Harbor“-Parodie in einem Liebeslied kann man sich noch dolle amüsieren, die Weltrettung durch einen 'Dicks, Pussies & Assholes'-Monolog ist ganz amüsant, doch die üblichen Fäkalwitze werden leider nicht ausgelassen. Doch leider sind die Fäkaljokes hier nicht witzig, sondern nur noch ekelhaft, zumal es nicht mehr nötig ist, jede Komödie mit derart plattem Humor voll zu stopfen. Hätte man hier Gags auf dem Niveau der Filmparodien eingebaut, dann hätte „Team America“ ein richtig flotter Comedy-Kracher werden können.
So bleibt am Ende eine ganz nette und vor allem ungewöhnlich gemachte Satire, die teilweise sehr treffend parodiert, aber teilweise auch mit extrem platten Gags durchfällt. Ganz nette Unterhaltung, aber kein Highlight.