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Fuck, yeah! Das nenne ich mal wieder eine gelungene Parodie, eine bissige Satire, die die Macher der „South Park“-Serie da inszeniert haben.
Es geht um ein fünfköpfiges Kampfteam, die rot-weiß-blaue Anzüge tragen und in verschiedenen rot-weiß-blauen Fahr- und Flugzeugen unterwegs sind. Sie kämpfen für die Freiheit und Gerechtigkeit. Sie kämpfen im Dienste der 50 weißen Sterne und der 13 roten und weißen Streifen für das Gute auf der Welt. Aber sie machen bei ihren Aktionen mehr kaputt als die „Bösen“. So müssen z.B. in Paris der Eiffelturm und der Triumphbogen dran glauben bis endlich eine kleine Gruppe Turban tragender, langbärtiger Asiaten vernichtet sind. Denn sie hatten ja einen gefährlichen Koffer in der Hand an dem ein rotes Licht blinkte und der „Beep-Beep-Beep“ machte. Das konnte nur eine Massenvernichtungswaffe gewesen sein. Also alle Beteiligten töten, egal was dabei sonst noch so zerstört wird. Das zählt dann unter Kollateralschaden.
Soviel zum Anfang und dem so fortgeführten Film, dessen Machart einem Filmjunkie besonders ins Auge springt. Weil die Macher immer knubbelig aussehender Figuren in ihren Filmen haben wollen, die den Comedy-Wert heraufschrauben sehen wir in diesem Streifen keine Menschen aber auch keine Zeichentrickfiguren, sondern Marionetten. Diese bewegen sich einfach genial durch eine kniehohe Pappwelt und fliegen in deutlich sichtbaren Spielzeughubschraubern und Flugzeugen durch die Gegend. Was im ersten Moment bei einem Unwissenden einen Schock auslöst lässt ihn nach der ersten Szene wieder beruhigen. Die Puppen, an denen ganz deutlich die Schnüre zu erkennen sind liefern einen echt geilen Film ab, der keine Sekunde langweilig wird. Ich glaube so etwas hat sich bisher noch keiner getraut. Das ist eine gute Idee finde ich. Ich selbst habe mich bei diesem Klamauk fast pausenlos schlapp gelacht, von Anfang bis Ende.
Eines ist von Beginn an klar: Dies ist eine gesellschaftskritische Politsatire mit vielen schönen Ideen, Innovationen und gekonnter Comedy. Die Amerikaner, die glaubten, dass der Irakkrieg in Ordnung war und der Kampf gegen Osama Bin Laden gerechtfertig werden hier wundervoll auf die Schippe genommen. Nicht umsonst trägt der Film auch „World Police“ in seinem Titel, der auf ein Wort hinweist, das auch in Deutschland den USA gegenüber als „Weltpolizei“ gebraucht wurde. Und Team America stellt praktisch das gesamte Verteidigungssystem der USA dar, die glauben, sie müssten die Welt vor dem Bösen retten und beschützen. Warum sie das machen, dazu gibt einer von ihnen am Ende eine echt geile, metaphorische Erklärung ab.
Mit den Puppen ist es durchweg ein Genuss. Hätte man den Film mit richtigen Menschen gedreht wäre er nur halb so lustig. Wobei sich „lustig“ auf den typischen, brutalen „South Park“-Humor bezieht, der nicht für Kinder unter 16 Jahren geeignet ist. Die Darsteller sind zwar nur Marionetten, aber es kommen viele blutige Szenen vor in denen sie sich gegenseitig in den Kopf schießen, erwürgen, von einem hohen Balkon zerschmetternd auf die Straße klatschen usw. Ein Highlight ist unter anderem eine Sexszene zwischen zwei verliebten Marionetten. Ein echter Kracher, Leute, so was hat man noch nicht im Kino gesehen.
Diesen Film sollte man mal gesehen haben. Spannend ist er zwar nicht, aber er macht in jeder Szene ungeheuren Spaß, wenn man genau versteht was mit dem ganzen Spektakel unterschwellig gemeint ist. Das gibt von mir eine 8 von 10. America! Fuck, yeah!

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