Trey Parker und Matt Stone sind ja seit „South Park“ dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und durchaus mal Tabus zu brechen. Folgerichtig ist auch ihr erster Kinofilm nach „South Park: The Movie – Bigger, longer, uncut!“ mit dem Titel „Team America“ ein herrlich schräger Anarcho-Spaß, bei dem keine Körperflüssigkeit ausgelassen wird.
Einen Sinn hat die Blödelei nicht, wie man nach der Inhaltsangabe noch vermuten könnte, denn Parker und Stone liefern keine bittere Satire auf Amerikas Außenpolitik unter George W. Bush, sondern nehmen auch Hollywoods linke Schauspielerriege, die vehement gegen den Irakkrieg protestiert, sowie Bush-Feind Michael Moore und andere Promis und Politiker (v.a. Nordkoreas Präsidenten Kim Jong Il) auf die Hörner. Das ist freilich inkonsequent, aber eben auch verdammt lustig und schön fies. Richtig in Fahrt kommt „Team America“ jedoch erst ab dem Auftritt der protestierenden Schauspieler, wobei vor allem Alec Baldwin und Matt Damon (Running Gag zum Brüllen!) ihr Fett wegbekommen. Die Qualität der Gags schwankt leider phasenweise doch recht arg, denn während manchmal wirklich echte Schenkelklopfer zu sehen sind (AIDS-Song, der „Harte, Pussys, Arschlöcher“-Monolog etc.), erweisen sich manche Witze einfach als Rohrkrepierer.
Bonuspunkte gibt es wiederum für die einfallsreiche Inszenierung mit marionettenartigen Figuren. Das hat man in dieser technischen Perfektion bis dato nicht gesehen und sorgt alleine dann für Lacher, wenn wieder mal eine Puppe wild zappelnd über den Haufen geschossen wird.
Man sollte natürlich schon ein gewisses Faible für geschmacklosen Humor mitbringen, um „Team America“ zu mögen und an der inkonsequenten Linie von Parker und Stone darf man sich auch nicht stören. Beide verarschen querbeet alles, was ihnen gerade in den Sinn kam, von intelligenter Satire kann man da nicht unbedingt sprechen. Gerade in einer fröhlichen Runde trotzdem sehr unterhaltsam, wenn auch nicht ganz so zum Brüllen wie der „South Park“-Film.