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Celia und Christopher kommen als Touristen nach Mykonos, doch eigentlich fühlen sie sich als Gesandte Gottes, die den Auftrag haben, die Insel von perversen Touristen zu säubern. Das tun sie dann auch ausführlich, indem sie jeden zur Strecke bringen, der ihnen suspekt erscheint. Doch da sie bereits in den USA für ihre Verbrechen gesucht werden, wird es bald auf der kleinen Insel eng, als der amerikanische Komissar eintrifft. Die Story ist dünn und egal, denn Nico Mastorakis reiht alles aneinander, was anstößig ist oder Tabus brechen könnte. Besonders unchristliche Sexualpraktiken finden die griechischen Bonnie & Clyde bestrafenswert: da wird natürlich schwuler und lesbischer Sex ebenso mit dem Tode geahndet, wie eine Vergewaltigung oder Heroin fixen oder die Cousine ficken. Wenn Christopher jedoch selbst eine Frau vergewaltigt scheint das in Ordnung zu sein, aber nun ja, der fickt ja auch mit einer Ziege, wenn seine Freundin gerade nicht will. Es wäre müßig, über den Gehalt oder den Sinn dieses kleinen Low-Budget-Filmes zu sprechen, wenn der Regisseur selbst nur den Film drehte, weil er jung war, und das Geld brauchte. Inspiriert von dem damals erfolreichen "The Texas Chainsaw Massacre" ging es nur darum, möglichst viel bizarre Gewalt zu zeigen, die sich gut verkaufen ließ, was ihm zweifelsohne gelang. Denn selbst wenn nicht übermäßig viel an Blut zu sehen ist, sind einige Morde schon recht brutal ausgeheckt und das Pärchen (eigentlich Geschwister) kommt erst so richtig in Fahrt, wenn sie ihre Fotos der letzten Morde betrachten. Krank, bizarr und obszön ist da wohl am treffendsten, mal wird ein Sünder gekreuzigt und mit Wandfarbe abgefüllt, mal wird eine Junkie per Überdosis entsorgt und noch das Gesicht weggebruzzelt. Dafür gibt es nicht gerade viel Atmosphäre, wie sollte auch ein düsterer Film auf dem sonnigen Mykonos gedreht werden. Der selbstgemachte Soundtrack ist nur für Blumenkinder erträglich und das in diesem Low-Budget-Streifen keine großen Künstler vor der Kamera rumturnen ist wohl jedem klar, dafür kann die Kamera durchaus überzeugen.

Fazit: Sag ja zum Voyeurismus, dann kann man ein bizarres Filmchen geboten kriegen, Mainstreamverwöhnte sollten sich lieber schnell die Augen zuhalten. 6/10 Punkten

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