Review
von Leimbacher-Mario
Biene Naja
„The Bees“ ist eine weitere kleine corman‘sche Produktion, die Ende der 70er seinem wesentlich größeren Studiopendant („The Swarm“) die lange Nase zeigen konnte. Kleineres Budget, größerer Erfolg - es kann so einfach sein. Außerdem konnte dieser B(ee)-Movie mit recht beeindruckenden Namen auffahren und so sicher ein paar Zuschauer anlocken - Carradine und Saxon liest man doch gerne, damals wie heute. Doch was erwartet uns bei „The Bees? Es geht um afrikanische Bienen, die über Südamerika in die Staaten kommen. Neu gezüchtet bzw. gekreuzt um mehr Honig zu gewinnen, sind diese ungewöhnlich aggressiv und gefährlich und vermehrungsfreudig, sodass schnell das Schicksal der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht...
Ehrlich gesagt hatte ich von „The Bees“ etwas mehr erwartet. Er balanciert irgendwo zwischen witzigem Trash und zahmem Tierterror. Doch da er sich für keine der beiden Seiten entscheidet, macht er weder durchgängig Spaß geschweige denn Angst. Carradine als Doktor Hummel (!) rumsummen zu sehen und einen deutschen Akzent vollkommen zu vergewaltigen, das hat was. Auch wie Saxon versucht eine ernste Miene zu behalten, wie die meiste Zeit wirklich mit massig echten (!) Bienen gearbeitet wird und wie das wahnsinnige Finale ausgespielt wird, verkürzt die Zeit. Doch insgesamt herrschte bei mir noch immer erstaunlich viel Leerlauf und Desinteresse. Tode, die hängen bleiben sucht man vergebens, die Bienchen wirken nie gefährlich, eklig oder gruselig. Sie sind in etwa das Gegenteil der mysteriösen Bedrohung von oben aus Hitchcocks „Die Vögel“. Zudem dudelt sich der fröhliche Soundtrack unerträglich und unpassend und völlig orientierungslos in den Vordergrund, sodass noch der Restfunke an Anspannung zerstört wird. Und selbst mit einigen Bierchen war der „so bad it‘s good“-Faktor ebenfalls nie auch nur in der Nähe eines erwähnenswerten Ausschlags. Schade. Nur dass solche Kreuzungen wirklich entwickelt wurden, hat seinen Reiz.
Fazit: kein Must-See-Creature-Feature. Nicht trashig genug, nicht spannend genug, nicht gut genug, nicht schlecht genug. „The Bees“ ist trotz großer Namen und den wissenschaftlich nicht unrealistischen Ausgangsbedingungen ein recht zäher Tierhorrorschmarn. Harter Honig. Nur die Auflösung ist derart bescheuert, dass sie wieder cool ist. Davon gibt’s meiner Meinung nach aber zu wenig. Ach und Angel Tompkins ist sehr süß.