Kameramann Masuka erforscht die Effekte der Angst. Ein brutales Videotape mit dem Selbstmord eines Mannes zeigt diesen verängstigt in eine Ecke des Raums starren. Dort befindet sich, das findet Masuka heraus, der Eingang zu einer unterirdischen Parallelwelt, in der er ein angekettetes Mädchen findet und, zu Hause angekommen zu einem Mitglied der Gesellschaft des Hier und Jetzt machen will. Gar nicht so einfach, bedenkt man die vampirischen Nutritionsgewohnheiten des unfreiwilligen Gastes. Masuka verliert langsam die Bodenhaftung. MAREBITO ist die aktuelle Fernsehproduktion des JO-ON THE GRUDGE (Japan und USA) Regisseurs TAKASHI SHIMIZU. Die exotisch rhythmisierte Spannungskurve seiner früheren Filme ist auch diesmal nachzuverfolgen. Auch wenn der Horror weniger in für Genrefans gewohnten Formen stattfindet. Viel mehr erzeugt der Film eine mühevoll erzeugte Gesamtatmosphäre konzentrierter unangenehmer Emotionen, die sich über die Laufzeit zu halten weiß. Etwas für Zuschauer, die UZUMAKI zwar mochten, sich aber über dessen unvermeidbare Einsprengsel schlechten japanischen Fernsehhumors geärgert haben.
In der Hauptrolle erstaunt TETSUO Schöpfer SHINYA TSUKAMOTO, der seinem Hobby, der Schauspielerei wieder einmal überzeugend nachzugehen weiß. Überhaupt ist das Ensemble erwähnenswert solide. Bekommt man mittlerweile nicht mehr so oft geboten, auch wenn das eigentlich Normalität sein sollte.