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"Day Of The Animals" ist der Originaltitel des hierzulande als "Panik in der Sierra Nova" bekannten 70ies-Tierhorror-Klassikers, der von e-m-s vor einigen Jahren in einer sehr schlechten Bildqualität erstmals auf DVD veröffentlicht wurde.
Schon zu Beginn des Films weist die Verleihfirma daraufhin, dass trotz intensivster Bemühungen kein besseres Master aufzutreiben gewesen sei.
Verschmutzungen, Tonsprünge- und Aussetzer dominieren den Handlungsverlauf und unterstreichen zudem den nostalgischen Charme dieses kleinen Meisterwerks, dass von Anfang bis zum Ende durchgehend unterhaltend ist, was somit die Mängel der DVD-Umsetzung schnell vergessen macht.

Bei William Girdlers Ökohorror mutieren Tiere zu mörderischen Bestien und wenn es den ultimativen Tierhorrorfilm gibt, dann ist es "Panik in der Sierra Nova".
"Day Of The Animals"
- der Titel ist hier Programm und die Ozonschicht Grund allen Übels - womit kurz und bündig auch gleich die Ökobotschaft und die Kritik an des Menschen fahrlässigen Umgang mit Mutter Natur abgehakt wäre.
Was folgt ist eine kurze Vorstellung aller Protagonisten - ganz im Stil erfolgreicher Katastrophenfilme - bevor die Panik unter einer Gruppe von Ausflüglern ausbricht und sie die geballte Kraft der Tierwelt zu spüren bekommen.

Alles, was in den Wäldern kreucht und fleucht, kommt nun zum Einsatz - so dass dem Zuschauer durchweg eine latente Bedrohung und unheimliche Atmosphäre geboten wird.
Von der Klapperschlange über den Aasgeier bis hin zur Vogelspinne und dem deutschen Schäferhund - Regisseur Girdler hat alles aufgefahren, was im Tierreich Rang und Namen hat. Sogar der Grizzly, noch ein Jahr zuvor von Girdler imposant im gleichnamigen Film in Szene gesetzt, hat hier einen Gastauftritt und darf Leslie "Die nackte Kanone" Nielsen die riesigen Pranken in den nackten Oberkörper bohren.

Ja, der gute Leslie, schon in den 70ern in Ehren ergraut - darf hier blank ziehen und mutiert - der Ozonschicht und dem Drehbuch sei Dank - vom aalglatten, arroganten Karrieretypen zum brutalen, kaltblütigen Rüpel, der nicht einmal vor Mord und Vergewaltigung zurückschreckt. Und so schlägt der Film trotz der Bedrohung durch sämtliches Getier noch eine ganz andere Richtung ein und überrascht mit abwechslungsreichen Wendungen.

Stellenweise lässt "Panik in der Sierra Nova" das Herz eines jeden Trashfreundes höher schlagen, vor allem Leslie Nielsens Performance bis hin zur Stilisierung als Gott, ist barer Unsinn - aber das ist es auch, was einen Film dieser Art ausmacht.

"Panik in der Sierra Nova" ist streckenweise sehr spannend und dramatisch und entwirft mit kleinem Budget ein Katastrophenszenario, dass mit viel Einfallsreichtum aufwarten kann.
Einige Motive dieses Klassikers wurden in späteren Produktionen dieses Genre erneut aufgegriffen und vor allem  die Idee, dass mehrere Personen von wilden Wölfen in einem abgestürzten Hubschrauber belagert werden, wird sicherlich Stephen King zu seinem "Cujo" inspiriert haben.

Neben ausgehungerten Ratten, riesigen Greifvögeln und giftigen Nattern haben es einige bekannte Gesichter wie Christopher George ("Ein Zombie hing am Glockenseil"), Walter Barnes und bereits genanntem Leslie Nielsen auf die Besetzungsliste geschafft.
Christopher Georges Minenspiel wirkt zwar so, als wäre seine Mimik durch einen Schlangenbiss bereits gelähmt, doch dass soll dem Unterhaltungswert keinen Abbruch tun und den Trashcharakter dieses Klassikers noch unterstreichen.

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