Review

Wäre das Geld nicht ausgegangen... wäre es immer noch ein mieser Film

"Outland", "Timecop" oder "End of Days", auch "Das Relikt" oder "2010" - alles Filme, die zwar nicht in meiner obersten Liga spielen, die ich jedoch trotzdem sehr mag. Peter Hyams war also nie ein wirklich mieser Regisseur. Umso trauriger, was er mit "A Sound of Thunder" im Jahr 2005 abgeliefert hat. Nicht umsonst der Quasi-Todesstoß für seine Karriere & einer der größten Flops des Jahrzehnts - traurige Geschichte, gleich aus mehrfacher Hinsicht. Die futuristische Story über eine Zeitreisefirma, während deren Dino-Killing-Ausflug in der Jurazeit etwas schief läuft, sodass die komplette Zukunft ins Wanken gerät, ist maximal auf TV-Niveau der 90er & die Effekte könnten direkt von der PlayStation kommen - der ersten wohlgemerkt. Für einen gerade mal 10 Jahre alten Film ein Armutszeugnis, dass einen immer wieder aus dem, ohnehin recht langweiligen Geschehen reißt. Das lag an der Pleite der Produktionsfirma, wodurch der Film über zwei Jahre auf Eis lag & man ihm sein mittelgroßes Budget nun kein bisschen mehr ansieht. Doch der Film hätte noch viel mehr ausreden nötig gehabt, damit man ihn nicht mehr schlimm finden würde...

Er stand als einer der oft genannten miesesten Filme der letzten 20 Jahre schon lange auf meiner Watchlist, nun hatte ich endlich mal Lust & Zeit. Müssen wohl masochistische Tendenzen gewesen sein. Spaß beiseite - "A Sound of Thunder" ist kein guter Film & nicht auf dem Niveau anderer Werke des Regisseurs. Das niemand mehr an den Film glaubte & ihn kaum noch würdevoll vollenden wollte, kann man den Machern zwar kaum übel nehmen, ist jedoch trotzdem schade. Denn die Starpower wäre da gewesen, von bekannten deutschen Gesichtern über Ben "Ich spiele überall mit, wenn der Check stimmt" Kingsley bis zu einem jungen David Oyelowo. Noch dazu kann man durchaus etwas 90er-Jahre-TV-Spaß mit dem Zeitreise-Abenteuer haben & die Grundidee mit Zeitwellen, etlichen interessanten Geschöpfen & Monstern ist brauchbar. Doch das Endprodukt ist ein Reinfall aller erster Güte. Man wird das Gefühl nicht los, dass sich dieser Film an allen Ecken & Enden überhebt, lächerlich überambitioniert noch einige Dutzend Millionen mehr gebraucht hätte, um gut & fertig auszusehen. Es sollte wohl Hyams Magnus Opus werden - es wurde fast schon ein Massengrab für Firma, manch einen Darsteller & ihn selbst. Nun wünscht sich wohl jeder wirklich eine Zeitmaschine... ich will eigentlich nur meine 90 Minuten zurück ;).

Fazit: nicht der schlechteste Film aller Zeiten - aber im Grunde nicht mehr als ein unterirdischer TV-Pilot aus den 90ern, der nicht ganz fertig wurde. Leider auch selten so mies, dass er wieder lustig wird...

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