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KRAA! THE SEA MONSTER

Rennt! Rennt um euer Leben! Ihr lächerlichen, winzigen Erdenbewohner! Das Ungeheuer Kraa ist angekommen! Es wird euch alle vernichten! Vor Kraa gibt es kein Entrinnen!

Der finstere „Lord Doom“ (Michael Guerin) sitzt auf seinem kalten Stern „Proyas“ und ihn plagt das raue Klima. Ein neuer (wärmerer) Planet muss erobert werden und nach einem Brainstorming mit seinem Diener „Chamberlain“ (Jon Simanton) ist ein diabolischer Plan ausgearbeitet. Das riesenhafte Meeresungeheuer „Kraa“ wird zur Erde geschickt, um den Planeten zu erobern und seine Bevölkerung auszulöschen. Normalerweise sorgt die „Planet Patrol“ für Recht und Ordnung im Universum, doch Lord Doom ist nicht auf den Kopf gefallen und hat deren Raumschiff bereits durch Laserbeschuss außer Gefecht gesetzt. In größter Not entsendet die Planet Patrol den Alien-Agenten „Mogyar“ zur Erde und dort verbündet sich dieser mit Rocker Bobby (R.L. McMurray) und Imbissbudenbesitzerin Alma (Teal Marchande). Von Regierungsbeamten verfolgt muss das Trio nun eine Laserwaffe konstruieren, welche über genug Power verfügt, um Kraa in seine Atome zu zerspalten…

Wenn Euch bei dem Wörtchen Trash nicht sofort die Augen leuchten und die Finger jucken, dann solltet Ihr besser die Beine in die Hand nehmen und so schnell wie Ihr nur könnt davonlaufen: Was bei KRAA! THE SEA MONSTER (1998) an Wahnsinn aufgefahren wird… man muss es mit eigenen Augen gesehen haben, um es glauben zu können!
Lord Doom sieht aus wie Skeletors Bruder, trägt einen roten Umhang und eine Maske, die er wohl gerade Goldrapper Sido abgezogen hat… mit dem Unterschied, dass seine Augen ohne Zusatzstoffe Funken schlagen. Sein zwergenwüchsiger Diener Chamberlain scheint aus der Band entflohen zu sein, die noch vor kurzer Zeit im Palaste des Jabba the Hutt georgelt hat.
Die Planet Patrol ist eine Gruppe von „Power Rangers“-Klonen in „Star Trek“-Outfits, sitzt in einem ca. 20 m² großen Raumschiff und versucht, die Vernichtung der Erde zu verhindern. Alien-Agent Mogyar erinnert an das Baby aus der Serie „Die Dinos“, hat die letzten Stunden wohl in der Mikrowelle verbracht und plappert zudem englisch mit italienischem Akzent.
Ungeheuer Kraa ist groß wie Godzilla und sieht aus wie eine Kreuzung aus Echse und Fisch. Mit Schlägen, Tritten und seinem Energiestrahl randaliert es und reißt Hochhäuser ein, die billiger aussehen, als jede japanische Plastikimmobilie der 60er und 70er Jahre. Wer den Film GUILA - FRANKENSTEINS TEUFELSEI kennt, der weiß in etwa, wovon ich spreche…

Regisseur Aaron Osborne hat aus einigen Fehlern von ZARKORR! THE INVADER (1996) gelernt, dessen Miniature F/X Director Michael S. Deak an seiner Seite behalten, die lähmenden Gespräche reduziert und dafür Chaos und Zerstörung vervielfacht! Wer jetzt langsam beginnt, KRAA! THE SEA MONSTER unbedingt haben zu müssen, dem sei gesagt, dass der Film trotz reizendem Trashfaktor nicht ohne negative Kritik davonkommt: Der Subplot um die Planet Patrol ist langweilig (um nicht zu sagen: überflüssig) geraten, ein zweites Ungeheuer findet sich auch diesmal nicht zum Schlagabtausch ein, die Vernichtung des Titelhelden fällt ebenfalls wieder recht unspektakulär aus und das finale „Martial Arts“-Duell zwischen Lord Doom und der Planet Patrol war… äh… leicht verbesserungswürdig!

Doch Schluss mit der Meckerei: KRAA! THE SEA MONSTER bietet straffe 69 Minuten absoluten Party-Trash und es ist ein Kuriosum, dass dieser Film nicht aus Japan kommt und zum jetzigen Zeitpunkt gerade einmal zehn Jahre auf dem Buckel hat! Mein Highlight ist übrigens die Szene, in der Kraa ein Hochhaus zertrümmert, das groß und breit mit Werbung für die Emmerich-GODZILLA-Gurke bepflastert ist! Dieses Ungeheuer hat wirklich Stil…

6/10 Punkten, diBu!

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