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Man glaubt ja, man hätte alles gesehen. Aber der Film "Queen Kong" ist eine neue Dimension des Unsinns.

Eine sehr emazipierte Regisseurin schnappt sich einen feschen, jungen, männlichen Tunichtgut und reist mit ihm, ihrer weiblichen Filmcrew und einem Hafenschlepper, der nicht ansatzweise einen Ozean befahren könnte, auf eine Insel, auf die noch nie eine Brite seine Füße gesetzt hat. Dort herrscht ein Matriarchat, bei dem die Männer pseudoschwul die Hausarbeiten verrichten. Der Stamm opfert analog zum echten King Kong-Plot einem weiblichen Riesengorilla männliche Wesen, in diesem Fall den Spielgefährten der Regisseurin. Analog zu den guten Filmen verguckt sich Queeny in den blonden Strolch, wird ihn aber wieder los und nach England verschifft. Dort wird sie ausgestellt, bricht aus, verwüstet ein bißchen London usw. Ihr kleiner humanioder Freund schafft es, alle Frauen Londons dazu zu bewegen, Queen Kong als einen Akt der Emanzipation zu beschützen und auf ihre Insel zurück zu bringen.

Klingt doof? Dann solltet ihr mal den Film sehen. Er soll wohl eine Parodie sein. Oder eine Trashperle? Ist er nicht! Dieser Film ist der größte Mist, den man sich vorstellen kann. Natürlich kann man sich gute eine Parodie auf King Kong vorstellen. Sie sollte aber zumindest in Grundzügen lustig sein. Und Trash kann auch sehr schön sein. Die hier gezeigten Tricks sind super-lausig und, was noch schlimmer ist, lieblos. Die Kämpfe von Queen Kong sind lächerlich, die Fahr- und Luftfahrzeuge definitiv von Toys'R'us und der Einsatz der Bluescreen schmerzt. Ich habe schon bessere Darbietungen im Kasperle-Theater gesehen. Es gibt zwei Szenen, die das ganze Elend des Films dokumentieren. Die erste ist die Musical-Szene der "liberated women" auf dem Schiff , die zweite ist der Transport von Queen Kong nach London. Das ist NICHT witzig, das ist NICHT trashig - das ist einfach nur MIST.

Der Klappentext sagt, dass der Film in England höchstrichterlich verboten war. Angeblich wegen einer Untersagung der echten Kong-Macher. Ich denke, um die Briten vor Hirnerweichung zu schützen. Wo ist der Jugendschutz, wenn man ihn braucht?

Naja, was solls. Aus Schaden wird man klug. Und es gibt ein Gefühl der Macht, wenn man weiß, dass man mit dem Kaufpreis der DVD von 5,99 € die halben Produktionskosten auf einen Schlag hat einspielen lassen.

Fazit: (Vielleicht nicht mal) gewollt, aber nicht gekonnt. Selbst besoffen nicht zu ertragen. Leider trotzdem einen Punkt.

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