Review

An diesen Film bin ich wohl wieder mal mit etwas zu grossen Erwartungen herangegangen. Aber gehen wir's mal Punkt für Punkt durch:

Wer präsentiert uns denFilm? SAM RAIMI! Ein grosser Name, ein grosser Blender. Nie im Leben kann dieser Mann voll hinter diesem Projekt stehen.

Schauspieler: wer kennt sie nicht die Superstars Barry Watson + Emily Deschanel - o.k., Namen sind nicht alles, aber ein wirklich bekanntes Gesicht hätte einer grossen Kinoproduktion sicher nicht geschadet. Und in einer etwas kleineren Hauptrolle, oder meinetwegen grösseren Nebenrolle - trara - Lucy "Xena" Lawless - die Kampf-Emanze die das Grimassenschneiden neben dem albernsten Kampfschrei jenseits des Mississippi in Perfektion beherrscht, glänzt mit Durchschnitts-TV-Leistung neben den anderen unterdurchschnittlich begabten Schauspielern. (Im Übrigen hasse ich gefärbte Blondinen die nicht dazu in der Lage sind, die schwarzen Augenbrauen zu zupfen oder ebenfalls zu färben - die Hauptdarsteller-Lady sah für mich einfach kacke aus).

Story: hier ein klarer Pluspunkt, die ist nicht so übel wie es klingen mag. Ganz originell wird hier mit Kindheitsängsten gespielt, ein nettes Gerüst gesponnen das sicher mehr hergegeben hätte.

Kamera: eine typische Unsitte ist es inzwischen, mangelndes Können durch ständiges Wackeln und schnelle Schnitte auszugleichen. Einfach zum Kotzen, wenn man im Grunde nix sieht und nervige Soundeffekte anstelle von unheimlichen oder harten Bildern serviert bekommt! Mit der richtigen Ausrüstung könnte jeder Dorf-Regisseur so nen Mist runterkurbeln.

Spannungsbogen: ein kleiner Pluspunkt ist hier der Spannungsaufbau. Teils ein par nihilistische und atmosphärisch dichte Sequenzen sorgen für Spannung und das Flair, was ein guter Horrorthriller einfach braucht. Leider doch durch ein par Längen nur mit Abstrichen zu geniessen.

Gesamteindruck und Auflösung des Films (keine Angst, kein Spoiler): im Gesamteindruck weckt der Film Neugierde, die jedoch auf eine harte Probe gestellt wird. Durch ein par Längen ist man geneigt, die Spultaste zu benutzen oder abzuschalten. Einige nette Einfälle, die gute Story und wenige Schockeffekte können jedoch eins nicht retten: die vielleicht dämlichste Auflösung eines Horrorfilms die ich seit langem gesehen habe. Einer Low-Budget-Produktion hätte ichs verzeihen können, einer Kinoproduktion ganz sicher nicht. Blöder und enttäuschender hätts nicht sein können, hier fehlt es komplett an Logik und ein echter "Aha-Effekt" bleibt völlig aus. Mit gutem Willen und ganz viel Mitleid geb ich noch 4 Punkte, für die ansatzweise gute Story und ein par nette Einstellungen.

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