Review

Sam Raimi fiel absolut positiv auf, als er sich, noch als Amateur, durch den ersten Teil der "Evil-Dead"-Trilogie einen Namen unter Genre-Fans sichern konnte. Danach entdeckte er das Drama/Thriller-Genre für sich um sich danach durch einen Comichelden mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten einen Platz unter den ganz großen Regisseuren zu sichern.

Wenn Mr.Raimi mal keine Regie führt, tätigt er sich jedoch zwischendurch als Produzent. Und auch im Falle von Boogeyman bin ich , erhlicherweise, durch Sam Raimis Namen gelockt worden. Doch dieser Film kann nur im Ansatz begeistern.
Mittlerweile ist die Horror-Welle in Hollywood mit Mainstream vermischt. Um lukrative Erfolgsergebnisse einzufahren, gehen die Regisseure und Produzenten auf Nummer sicher, und schwächeln vieles ab. (Ausmnahmen bestätigen die Regel: TDR, The hills have eyes, Hostel...)

Bei Boogeyman hat sich Sam Raimi meiner Meinung nach aber absolut verschätzt. Hat er das Drehbuch nicht gelesen?
Ein kleiner Junge wird im Alter von 8 Jahren Zeuge, wie sein Vater vom Boogeyman in den Schrank gezogen und ermordet(!) wird.
15 Jahre später lebt er, immer noch geplagt und absolut verängstigt von seinem Kindheitstrauma, in New York bei einer angesehenen Zeitung. Der Tod seiner Mutter jedoch verschlägt ihn wieder zurück in seine Heimatstadt. Im ehemaligen, mittlerweile heruntergekommenen, nur halb neu renovierten Elternhaus muß er sich nun seinen Ängsten stellen und stellt fest, das der Boogeyman tatsächich existiert.

Nun gut, von einem Horrorfilm darf man keine Storygranate erwarten, solche Filme schaut man sich des Unterhaltungs- und Spannungsfaktors wegen an.
Unterhaltung? Trotz seiner kurzen Spielzeit von knappen 80 Minuten weißt der Film die ein oder andere Länge auf, dürfte eigentlich nicht passieren.
Spannungsfaktor? Von einigen wirklichn Schockszenen ganz abgesehen dudelt der Film die gesamte Laufzeit jedoch nur so vor sich hin.
Außerdem fand ich die Umsetzung des Boogeymans absolut miserabel. CGI-Effekte scheinen zwar heute selbst bei einfachen Dingen in Mode zu sein, aber so wie hier umgesetzt kann einfach keine Spannung aufkommen. Da wirkt der teuflische Bösewicht eher wie Casper auf Drogen!

Das Drehbuch hat allerdings auch einige ganz nette Ideen parat, wie z.B. der Ortswechsel durch verschiedene Türen, bei dem Mädchen war mir allerdings ab ihrer zweiten Szene schon bewusst, welche Rolle sie spielen würde.
Als zum ersten Mal wieder das Elternhaus betreten wird, kommt eine leichte und stimmige Atmosphäre auf, die sich jedoch leider nicht lange halten kann. Viel zu viele offensichtiliche Logikfehler machen sich breit.

Ich möchte den Film jetzt nicht so schlecht reden, wie es den Anschein hat. Zum einmaligen ansehen kann er schon recht gut unterhalten, aber es bleibt nichts hängen. Selbst die Musik, welche in einem Horrorfilm teilweise zur bedrohlichen Atmopshäre beiträgt, spielt nur vor sich hin... Einzig der Score bei der Beerdigung gefiel mir recht gut.

Wer sich den Film bei sich zu hause in DVD-Player schieben sollte, möge aber bitte seine Anlage weit aufdrehen, denn einige gut gesette Soundeffekte verstärken die wenig vorhandenen Schockeffekte. Das war für mich einer der Hauptgründe, mir den Film bis zum Schluß mit voller Aufmerksamkeit anzuschauen, auch wenn ich etwas enttäuscht wurde.

4/10

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