Der Geschäftsmann Tashiro (Renji Ishibashi) ist bei einer Schmiergeldübergabe gefilmt worden und wird nun gezwungen, seine Frau Shizuko (Aya Sugimoto) an eine Art exklusiven Sexclub zu verkaufen. Dort wird sie mit SM-Praktiken unterworfen um sie zu brechen.
Klingt soweit erstmal einfach, und genauso lesen sich auch die Zuschauerkritiken im Internet. Tatsächlich verbirgt sich hinter dieser einfachen Beschreibung aber mehr. Ishii liefert mit dem Remake des 1974‘er HANA TO HEBI nicht nur einen äußerst sleazigen Sexploiter ab, sondern verbindet diesen auch noch mit einem nicht uninteressanten Ehedrama und einer nebensächlichen Gangstergeschichte. Klar, der Kern ist natürlich die Unterwerfung und Brechung von Shizuko, und was Regisseur und Schauspieler hier bieten ist vom Feinsten. Sehr atmosphärische Bilder, mit düsterer Musik unterlegt, die Kamera immer auf der Höhe, aber nie wirklich exploitativ, sondern immer mit einem hohen künstlerischen Anspruch. Gut, HANA TO HEBI ist ein japanischer Film und muss als solcher auch durch die japanische Zensur. Aber gerade dafür lehnt sich Ishii gefühlt schon sehr weit aus dem Fenster und zeigt nackte Frauen und Sexualpraktiken en detail.
Vor allem die Leistung von Aya Sugimoto ist dabei herauszuheben. Was sie als Schauspielerin hier zeigt, leistet, erduldet, das ist schon sehr weit über Normalmaß. Angeblich soll sie während der Dreharbeiten Gefallen an Bondage- und SM-Praktiken gefunden haben. Es sei ihr zu gönnen, weil anders die Dreharbeiten auch eine echte Tortur gewesen wären. Aber auch Ken’ichi Endô als Conferencier oder Misaki als Bodyguard leisten einiges erinnerungswürdiges. Und spätestens wenn am Schluss des Filmes Renji Ishibashi auf Aya Sugimoto herumkriecht und Sex mit ihr hat, dann werden die Grenzen zwischen Kunstkino, Pornographie und Realität endgültig aufgehoben.
Fazit: Takashi Ishii erweist wieder einmal als Meister der stilvollen Abbildung gedemütigter Frauen.