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"Naked Poison" ist ein sehr merkwürdiger, aber nicht schlechter CAT III Film. Die Story ist etwas ungewöhnlich, wenn auch nicht wirklich orginell, und kann so nur aus Hongkong stammen:
Einsamkeit ist keine schöne Sache. Das muss auch der junge Min feststellen und so verbringt er viel Zeit damit seine Nachbarn auszuspannen und während sich nebenan hemmungslos geliebt wird gibt er sich der Selbstbefriedigung hin. Als sein Großvater stirbt beantsprucht er dessen Labor für sich. Er experimentiert und entwickelt so eine Art Viagra für Frauen. Der Titel "Naked Poison" trifft es somit auf den Punkt. Mit dem weißen Pulver macht Min das andere Geschlecht gefügig und verliert endlich seine Jungfräulichkeit. Doch natürlich hat die Sache einen Haken...

Erotikfilme handeln oftmals von den erotischen Phantasien des Regisseurs. Bei "Naked Poison" könnte man natürlich auf komische Gedanken kommen. Es ist mir schleierhaft wie Chin Man Kei auf die Ideen gekommen ist, die er hier verarbeitete.

Auf der anderen Seite ist das aber auch gar nicht so wichtig. Wichtig ist eigentlich nur das er sie ganz ordentlich verarbeitet hat. Was die Inszenierung, die Schauspieler usw angeht kann "Naked Poison" zwar nicht unbedingt glänzen, aber immerhin überzeugen. Das macht die Schwächen der Story und die nur teilweise vorhandene Spannung wieder wett.

"Naked Poison" ist im Grunde nichts weiter als ein belangloser Softporno. Es wird gevögelt, mastorbiert und sogar vergewaltigt. Hardcore Szenen gibt es selbstverständlich nicht. Nagisa Ôshimas berühmter Skandalfilm "Im Reich der Sinne" ist wohl somit der einzige Film aus Hongkong mit Hardcoreszenen (Hentai mal ausgeschlossen). Auch das Zeigen von Schambehaarung wird in China ja bekanntlich als anstössig empfunden. Davon hat sich Chin Man Kei aber nichts angenommen.

Erotikfilme aus Hongkong sind, ganz im Gegensatz zu amerikanischen Softpornos, nicht trist und langweilig, sondern meist schön bunt und mit ein paar komischen Szenen gespickt, so auch "Naked Poison". Als zum Beispiel Mins Großvater stirbt bricht dieser nicht in Tränen aus, sondern freut sich wie ein kleines Kind und kriegt sich gar nicht mehr wieder ein.

Chin Man Keis Werk zählt zu den farbenfrohen CAT III Filmen, genauso wie "Sex und Zen" und "Raped by an Angel". Optisch macht das Ganze einiges her und die Sexszenen sind allesamt schön in Szene gesetzt worden. Das die Chinesen nicht nur was von Kung Fu und Martial Arts, sondern auch von Erotik verstehen ist seit "Im Reich der Sinne" ja bekannt.

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