Die Rückkehr der Piranhas (1995)

Es muss nicht immer Kurosawa sein. Oder: Wie man leichteste Filmmuse knutscht, ohne Herpes zu bekommen.

Da taumelt man mit waidwunden Augen im tiefsten Nougatrausch ( Osterhase rulez! ) spätnachts - oder frühestmorgens - per Fernbedienung von einem Sender zum nächsten und stösst auf eine dieser kleinen filmischen Abarten, die im Abend- & Nachtprogramm der Privatkanäle laufen. Zunächst war der kleine kloppelmoppel geschockt ob der wiederholten Heimsuchung durch Tierhorror der C-Klasse. Den Besuch des "Sabertooth" von vor einer Woche war immer noch nicht geistig verdaut, trotzdem bei "Die Rückkehr der Piranhas" hängengeblieben. Vielleicht wegen einem spontanen Anflug cineastischer Selbstmarter. Doch damit ist diesem kleinen schmutzigen Streifen unrecht getan; langweilig wurde mir durchaus nicht.

Aus dem Bassin einer ehemals geheimen, aber mittlerweile vergessenen Forschungseinrichtung der US-Armee entweichen gezüchtete Killer-Piranhas in den angrenzenden Flusslauf. Die knabbern alles an, was nicht bei drei aus dem Wasser auf den Bäumen ist, und spätestens bei der obligatorischen Freibaderöffnung ist die Kacke am dampfen.

Der Streifen ist wohl ein Remake einer Roger Corman-Produktion unter der Regie des jungen Joe Dante. Das Original vermag ich mir schemenhaft in Erinnerung zu rufen, kann mich allerdings auch täuschen. Dieses Subgenre des Tierhorrors ist nicht unbedingt mein Metier. Zu würdigen weiß ich aber das Emsemble, zweigeteilt in Darsteller-die-ich-schon-mal-irgendwo- gesehen-hab-aber-weiß-nicht-wo-und-mir-fällt-der-Name-nicht-ein und Akteure, die man überhaupt nicht kennt, aber durch Schauspiel beeindrucken, als hätten sie vor Drehbeginn einen Knüppel gegen den Hinterkopf gebrettert bekommen. Gewürzt mit den essentiellen Möpse-Szenen, Make-Up's der billigen Sorte und einer erfrischenden Prise politischer Unkorrektheit, wenn im Finale Badende von 8-88 Jahren von unseren kleinen beschuppten Freunden angefallen werden.

Ohne jeglichen Wert, objektiv gesehen womöglich eine Frechheit, aber ich fands durchaus amüsant und unterhaltsam - ein Film für den kleinen Fiesenik in mir.