Shaolin - Eine Faust die tötet
„Noch nie gezeigte Kampftechniken des Shaolin und Kung Fu“
– Covertext
Okay, zur Story: Es gibt keine wirkliche Story in diesem Film, sondern nur völlig konfuse Ereignisse die bis zum Schluss keinen Sinn ergeben. Aber gut, es passiert folgendes:
Ein Typ namens Tieh Chun-Shan, der beim Reden nicht den Mund bewegt wird von einem mysteriösen Mann mit goldener Maske, der sich selbst auch praktischerweise nur "Goldene Maske" nennt, beauftragt, einen Mann zu töten. Als er diesen Auftrag gerade erfüllt hat, merkt der Killer, dass der Typ sein Bruder war. Jetzt sucht der Killer nach seinem Auftraggeber, weil er denkt von diesem in einen Hinterhalt geführt worden zu sein. Bald kommt er zu einem komischen alten Fürsten der ihn beauftragt die Goldene Maske zu suchen, was er ja so oder so schon vorhat. Ab hier spielt die Geschichte mit seinem Bruder dann keine Rolle mehr, die wird auch nicht aufgeklärt. Jetzt geschehen am Palast des Fürsten immer mehr unheimliche Morde und keiner weiss, wer der Täter ist. Zur Auflösung komme ich später noch.
Häh? Was soll das alles? Dieser Film ist eindeutig einer der seltsamsten aus der ganzen Sparte des östlichen Trashfilms, den ich je gesehen habe. Eigentlich ist das allgemein schon mit das seltsamste überhaupt. Tja, wo soll ich anfangen, beim Aufzählen der unendlich vielen Filmfehler und Hammer, die einem hier um die Ohren gehauen werden? Zunächst mal diese Goldene Maske... ein Typ im schrill pinken Gewand, der eine goldene Maske trägt, und hinten lange schwarze Haare hat. Diese Maske sieht aus wie folgt: es wurden DEUTLICH mit schwarzen Filzstift krakelige Augenbrauen, tausende von schwarzen Strichen als Wimpern und ein kleines Hitler Bärtchen aufgemalt, ausserdem gibt es noch Lippen die mit rotem Lippenstift zur Geltung gebracht sind. Die Maske selbst gleicht vom Gesicht her einer Mischung aus Buddha, Baby und dem Pfannkuchen- Mann. Sehr pummelig und freundlich für einen Mörder. Aber das macht nicht viel, da die anderen Schauspieler auch nicht viel toller Aussehen bzw. in ihre Rollen passen. Der Film hat ABSOLUT keine Lippensynchro, besonders deutlich in den ersten 30 Minuten, wenn man überhaupt keine Ahnung hat, wer grade spricht. Ausserdem wechseln die Synchronsprecher (die kein Bisschen zu den Figuren passen) gelegentlich die Rolle, was die Verwirrung komplett macht. 90% der Dialoge ergeben übrigens auch keinen Sinn. Aber das ist längst nicht alles, nein, es kommt noch dicker. Selten kamen die Soundeffekte beim Kämpfen und beim TRAINIEREN (immer wenn der Kämpfer, der total allein an einem See steht, durch die Luft wirbelt ertönt ein dumpfes Schlaggeräusch!) so deutlich aus dem Off wie hier. Und dann sind sie nichtmal gut, es gleicht er einem heftigen Pusten ins Mikro als einem Schlag. Hier noch ein paar weitere "Highlights", bei denen man an die Decke gehen könnte: Manchmal hat man sich gar nicht großartig die Mühe gemacht überhaupt zu filmen, es wurden einfach nur offensichtliche Screenshots von Landschaften eingeblendet, und nach 20 Sekunden sieht man, wie sich im Hintergrund dieses Bildes eine Figur bewegt. Immer wenn jemand auftaucht gibt es ein extrem schnelles Close Up auf sein Gesicht, das noch mit schriller Musik unterlegt ist, Klischee pur. Immer hört man von irgendwo her einen Schrei wenn ein Mord passiert und dann laufen alle Leute hin und sehen sich schockiert die Leiche an. Leichen verschwinden übrigens manchmal einfach so von der einen zur anderen Einstellung. Das bringt mich dazu über die wirklich miesen Schnitte des Films zu reden. Einmal gibt es mitten in einem Kampf eine total SINNLOSE Einblendung in der erst 5 Sekunden schwarzes Bild mit Musik kommt und dann ein Tempel und ein Feld zu sehen ist. Danach geht der Kampf einfach so weiter. Allgemein beginnen die Leute einfach mitten im Dialog zu kämpfen und reden dabei weiter. Einmal gibt es sogar eine ziemliche Slapstick Szene und zwar im Restaurant, in dem man erst über den verwirrten Kellner lachen kann. Es entsteht eine Prügelei und unser Held, der Killer Tieh Chun-Shan, sitzt seelenruhig am Tisch isst und trinkt einen Tee während er mindestens 5 Kämpfer die ihn von hinten angreifen abwehrt, ohne eine Mine zu verziehen. Ein Typ bekommt sogar Essstäbchen in die Nase. Mit eingefügten Flammen, die einfach so durchs Bild schiessen und Menschen jagen, ohne jeden Sinn, wird auch gekämpft. Die Leute die sterben, besonders ein bestimmter, stellen ihren Tod übrigens richtig SCHLECHT. Sie packen sich an die Brust und verkrampfen das Gesicht, als hätten sie eine Herzattacke, wenn sie erstochen werden! Der Held antwortet übrigens auf alles nur mit "Hm.", "Hmhm." oder "Hm!". Der Sohn des Fürsten hat einen Husten, der so billig klingt, dass man es gar nicht beschreiben kann. Wer jetzt denkt, schlimmer kann es doch gar nicht kommen, kennt das Ende des Films nicht! Die ganzen Verwirrungen! Hilfe... Also gut, so ein alter Mann (der Bürgermeister) ist die goldene Maske, er wechselt sich in der Rolle mit dem Sohn des Fürsten (der hustende Typ) ab, weil das eigentlich sein Sohn ist. Und die Tochter des Bürgermeisters steckt auch mit drin. Jede verdammte Soap kann einpacken, ich erzähl jetzt nicht alles aber es gibt auch noch tödliches Pulver in den Beinkleidern des Fürsten, der dann doch noch gesund ist und plötzlich durch die Luft turnt. Am Ende sind alle tot bis auf den Held und die Maske. Dann kreiselt die Maske mit so komischen Schildern rum und es kommen rund 10 Typen aus ihm raus (sieht erst so aus, als hätte er ganz viele Arme), bzw. hinter ihm vor, die alle auch so aussehen, diese springen auf den Helden zu und das Gemetzel beginnt. Das Beste ist dann die letzte Einstellung: Ein Feld auf dem überall verteilt tote Typen mit Maske liegen.
Das war der ganze Film im Schnelldurchlauf. Wenn man hier nicht mitkommt, ist das kein Problem... Vergesst David Lynch, dieser Film ist eine neue Dimension des Mysteriösen! Fazit: Hä?!