Man mag es kaum glauben, aber unser Ho Chi Keung (Diamond Ninja Force, Ninja Squad), der unter den Namen Godfrey Ho in der Filmwelt für Angst und Schrecken sorgt, ist mit "Honor & Glory" ein zumindest unterdurchschnittlicher B-Actioner gelungen. Circa ein Jahr später gelang ihm mit "Street Queen and Killer" sein wahrscheinlich bester Film, auch mit Cynthia Rothrock in der Hauptrolle.
Auf dem Schwarzmarkt ist eine Nuklearwaffe aufgetaucht, die Jason Slade (John Miller) unbedingt haben will. Er ist Präsident einer wohlhabenden Bank, sein privates Vermögen hat er mit Diebstahl bei der eigenen Bank aufgebaut. Doch nun will er die Macht über ganz Washington und genau das müssen die beiden FBI-Agenten Tracey Pride (Cynthia Rothrock) und Dragon Lee (Robin Shou) verhindern. Die Beiden erhalten Unterstützung von Traceys Schwester Joyce (Donna Jason), welche dahinter eine heisse Story wittert und Slades ehemaligen Bodyguard Jake Armstrong (Chuck Jeffreys). Zusammen müssen sie den Kauf des Sprengkörpers verhindern.
"Honor & Glory" hat eine B-Riege zu bieten, die dem erfahrenen Zuschauer das Wasser im Mund zusammen laufen lässt, doch leider kommen unsere kampferprobten B-Stars kaum zum Einsatz. So hat Cynthia Rothrock (China O´Brien, Rage & Honor) im ganzen Film nur zwei Kämpfe zu bestehen, genauso Robin Shou (Mortal Combat, Beverly Hills Ninja). Chuck Jeffreys (Rage, Bloodmoon) darf auch nicht öfter ran und Donna Jason (Angel the Kickboxer, Street Queen and Killer) kann mit ihren Kollegen kaum mithalten, sie wirkt als Karatejournalistin irgendwie unglaubwürdig. John Miller (Wrong Side of the Road, Stern meines Lebens) als muskelbepackter Unsympath ist kampftechnisch auch nicht unbegabt. Die Schauspielleistungen insgesamt kratzen zumindest schon mal am Durchschnitt, nur Yip Him Hing ist als Nebendarsteller peinlich schlecht.
Bei der Story sieht es da wesentlich schlechter aus. Da taucht plötzlich eine Nuklearbombe auf, die natürlich jeder sein Eigen nennen will. Und man stellt sich die Frage, was Slade damit eigentlich anfangen will ? Durch seine zahlreichen Betrügereien in der eigenen Bank ist er schon ein reicher Mann. Und Godfrey wäre nicht Godfrey, wenn er jetzt alles richtig machen würde. Anstatt die armselige Story mit Action zu kaschieren, müllt uns der Gute mit Charakteren zu. Es ist erstaunlich, wer hier alles mitmischt. Einmal natürlich Tracey Pride und ihr Kollege Dragon Lee, die extra aus Hongkong gekommen sind. Dann Joyce, die nicht nur eine gute Story wittert, sondern Slade auch hinter Gitter bringen will. Zu guter Letzt wäre da noch Jake Armstrong, der von Slade wie der letzte Dreck behandelt wird und wirklich lange braucht, um zu begreifen, dass sein Boss ein Verbrecher ist. Doch das ist nocht nicht alles, denn nebenbei muss sich Joyce noch mit ihrem Vater John (Leo Rocca) versöhnen, der für den CIA arbeitet und auch noch in die Sache verwickelt ist. Und den nervigen Mickey hätte man ganz weglassen können, der ist nämlich unsterblich in Joyce verknallt und verfolgt Slade nun, um Joyce zu imponieren. Natürlich gerät er dadurch auch in die Schusslinie.
Und genau deswegen gibt es in "Honor & Glory" einige Dursstrecken zu überwinden. Viel Tiefe kann Ho seinen Figuren trotzdem nicht verleihen. So sind massig Dialoge für die Katz, doch die wenigen Actionszenen sind nicht von schlechten Eltern. Hier wird wirklich nur gekloppt, es kommen keine Schusswaffen zum Einsatz und für eine Verfolgungsjagd war kein Geld da. Aber die Choreographien können sich sehen lassen, doch man muss auch bedenken, dass Rothrock und Co ein horentes Können vorzuweisen haben. Leider sind die Fights meist zu kurz geraten, aber teilweise ganz schön brutal. Auch das Finale ist viel zu kurz, stellt aber den absoluten Höhepunkt da.
Gegen Godfreys sonstige Machwerke ist "Honor & Glory" pures Gold. Doch mit mehr Action wäre noch mehr drin gewesen, denn die lahme Story und die vielen Charaktere sorgen oft für Langeweile. Die Darsteller sind von unter- bis durchschnittlich zu betiteln, aber die spärlich gesetzten Fights sind wirklich auf gutem Niveau.