"Todesmarsch der Bestien" (so der deutsche Titel) kann man am ehesten mit seinem Genre-Kollegen "Leichen pflastern seinen Weg" vergleichen:
Beide Filme haben eine dichte, düster-morbide Stimmung, ein verstörenden Schluss und spielen im verschneiten Hochgebirge bei eisiger Kälte...
Wobei jedoch bei "Leichen pflastern" noch ein wenig (Schwarzer)Humor glimmt, so fehlt dieser hier gänzlich. Vor allem jedoch wird Gewalt noch deutlicher gezeigt - und so trägt der Film nicht zu unrecht die Bezeichnung "the most violent Eurowestern ever made" (Im Kino gab es sogennante Terrormasken - war einem der Film zu hart, konnte man sich diese vors Gesicht heben) - vom Selbstzweck einiger Szenen abgesehen (wie z.B. dem Mord an dem Wirt gegen Ende), ist sie jedoch gut dosiert und trägt eigentlich nur positiv zur Stimmung bei.Besonders können die Schauspieler überzeugen und man nimmt ihnen den Mörder und skrupellosen Verbrecher vollkommen ab.
Ein weiterer Pluspunkt des Films ist die Story, so ist sie doch recht innovativ, abwechslungsreich und bietet die eine oder andere Überraschung. Szenenaufbau und Schnittechnik mögen viele als dilettantisch abwerten, doch irgendwie gehört dies zum Stil (Leichen pflastern war auch nicht besser). Negativ fallen einem nur die teilweise völlig unpassenden und nichtssagenden Rückblenden ein die den Handlungsverlauf eher stören als ihm Tiefe zu geben.
Das der Film bei und auf der Liste der beschlagnahmten Filme steht, zeigt einfach mal wieder die Inkompetenz der BpjsS - es gibt weitaus härtere Filme und Menschenverachtung (das ja der Grund einer Beschlagnahmung ist) ist das allemal nicht - sonst müssten fast alle Spaghetti-Western als so eingestuft werden.
Wem "Leichen pflastern" gefiel oder im allgemeinen Fan düsterer Filme der härteren Gangart ist wird sicher seinen Gefallen finden, wer jedoch Winnetou als Novum für den Western sieht, sollte lieber die Finger von Cut-Throads Nine lassen.