Ocean's Twelve (2004)

"Ocean's Twelve" oder "Wie kommt man innerhalb von 2 Wochen an ca. 100 Millionen Dollar?". Die Fortsetzung des Gaunerfilms ist bis auf den Zusammenhang mit dem in Teil 1 geprellten Terry Benedict (A. Garcia) ohne direkte Verbindung. Man muss Teil 1 also nur gesehen haben, um zu verstehen wieso auf einmal einer knapp 200 Millionen Dollar verlangt. "Ocean's Twelve" strahlt eine ruhige und lockere Atmossphäre aus, schnell bermerkt man, dass es den Charme eines Familienvideos besitzt. Alle Stars (und es sind wirklich eine Menge!) scheinen wirklich Spaß beim Dreh gehabt zu haben bzw. es hat ihnen gefallen gefilmt zu werden. Die Lockerheit wird noch mit hübsch swingender Musik untermalt, allerdings fehlt trotzdem die Dynamik. Bevor es zur richtigen Gaunerei kommt plätschert die Geschichte vor sich hin. Mit One-Linern und kurzen Dialogen wird versucht alles noch etwas lustiger zu gestalten, allerdings zünden nicht alle so gut wir in "Ocean's Eleven". Wenn man dann die Story so sieht, kommt einem das entstehende Chaos ein wenig wie bei "Snatch" vor. Die Gauner haben aber leider nicht mehr die Genialität, wie zuvor, denn wirklich imposante Überraschungen gibt es nicht, vielleicht auch deswegen nicht, weil man es erwartet. Etwas störend können auch die Rückblenden sein, aber dass sind mit unter die Szenen in denen einfach am meisten passiert, denn in "Real-Time" wird kein Bruch gezeigt. Leider sind die Haupt-Charaktere etwas mit ihren eigenen Problemen eingefahren und kommen nicht so richtig in Gang. Die Nebenrollen tragen fast mehr vom Film als Pitt oder Clooney. Richtig amüsant wird es, wenn Bruce Willis vorbeikommt und mit Matt Damon ein paar One-Liner über "The Sith Sense" ablässt. Aber worauf steuert der Film eigentlich hin; was ist der richtige Höhepunkt? Weil es auch keinen richtigen Showdown gibt, ist das schwer zu beantworten. "Ocean's Twelve" ist also ein Treffen einer großen Familie, die in "Ocean's Eleven" den richtigen Coup gelandet haben und nun ihren Frieden haben wollen. Symptomatisch für den Film ist wohl das Pokerspiel am Ende, weil der Film ähnlich verläuft, niemand zeigt was er für ein Blatt hat und versucht zu trumpfen. Für gute 6 Punkte reichts aber.