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Drei Jahre sind vergangen, seit Gentleman-Gauner Danny Ocean und seine Jungs Terry Benedict um mehrere Millionen Dollar erleichtert haben. Danny ist wieder mit Tess zusammen und genießt, wie seine Kumpels, sein Leben in Wohlstand. Das schöne Leben wird jedoch jäh von Benedict unterbrochen, der seine geklauten Millionen innerhalb von zwei Wochen mit Zins und Zinseszins zurückhaben will. Insgesamt fordert er 190 Millionen Dollar.

Was war Oceans Eleven doch für ein lässiges, elegantes Gaunerstück, mit ausgekügelter Planung, geschickter Ausführung und das ganze serviert mit einer passenden Prise Humor. Davon ist bei Oceans Twelve leider nicht so wahnsinnig viel übergeblieben. Das größte Problem in meinen Augen seine vermeintliche Stärke, das erneut aufgeblähte Aufgebot an Superstars, das zwar schön zum ansehen ist, aber die Handlung mehr zerstückelt als voranbringt. Besonders die neuen Charaktere des Nightfox und vor allem der Europol Agentin Lahiri nehmen viel Zeit in Anspruch, die zu Lasten von dem geht, was den Vorgänger ausgemacht hat.
Die eigentlichen Coups und die minutiöse Planung derselben, waren einer der Hauptgründe des Erfolges, hier verkommen sie beinahe zur Nebensache und werden oft zudem in komisch verschnörkelten Rückblenden präsentiert. Diese Erzählweise mag zwar clever sein und auch Fans haben, aber mein Ding wars irgendwie nicht. Manchmal hat lineares Storytelling durchaus seine Vorteile. Dafür ist es schön zu sehen, das alle Beteiligten aus O11 wieder mit dabei sind, was bei einem Cast von knapp 15 Darstellern sicher auch nicht ganz einfach zu terminieren ist. Die Schauspieler liefern dan auch eine relaxte Leistung ab, der gute Humor ist geblieben, von der Seite ist O12 zumindest recht chillig ausgefallen.
Im Nachhinein frage ich mich allerdings immer noch, wenn die Jungs alle so clever sind, warum kommt dann niemand auf die Idee Benedict einfach zu sharpshooten? Klar wär Mord und so und nicht ihr Stil, aber zumindest auf die Idee hätte man ja mal kommen können, statt einfach klaglos dessen illegale Forderung auf Rückzahlung muckslos zu akzeptieren. Insgesamt war ich von Oceans Twelve nicht wirklich begeistert, wahrschinlich aber auch weil meine Erwartungshaltung einfach zu hoch war. Die Konstellation in dieser Form ist dem Vorgänger deutlich unterlegen, meinetwegen hätte man den gleichen Film einfach nochmal drehen und beispielsweise das Casino in Monte Carlo ausrauben können, aber diesem Mischmasch hier fehlt einfach der nötige Charme.
5,5/10

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