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ANGEL OF FURY

Von David Worth in Szene gesetzter, indonesischer Cynthia Rothrock-Rachestreifen. Mit Werken wie TRUE VENGEANCE hat Worth bewiesen, dass er es eindeutig besser kann…

Susan (Cynthia Rothrock) - auch „Golden Angel“ genannt - ist Weltmeisterin im Kickboxen und ihr Gatte Sonny (George Rudy) spielt Fußball in der Mannschaft von Jakarta. Während Susan ihren Titel in Los Angeles verteidigt, dringen drei Verbrecher in ein Hotelzimmer ein, töten die anwesenden Mafiamitglieder und stehlen einen Beutel voll mit Diamanten. Auf der Flucht verstecken sie die Diamanten im Gepäck von Susan und Sonny, welche zufälligerweise im selben Hotel abgestiegen sind.
Das Ehepaar reist zurück nach Jakarta und wird dabei von Diego (Billy Drago), Rob (Sam Jones) und Jack (Greg Stuart) verfolgt. Bei einem nächtlichen Überfall wird Sonny von Diego verstümmelt, während Cindy brutal vergewaltigt wird. Da Sonny die Diamanten bereits selbst gefunden hat und sie nicht wieder hergeben möchte, lässt man die Polizei außen vor.
Ein Fehler: Die Verbrecher kehren zurück und dieses Mal kommt Sonny nicht mit dem Leben davon. Doch auch Susan schaltet die Polizei nicht ein: Sie lässt sich auf ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel ein und will die Verbrecher auf eigene Faust zur Rechenschaft ziehen…

ANGEL OF FURY (1992) ist für einen Rothrock-Streifen schon etwas außergewöhnlich geraten: Martial Arts-Szenen stehen ausnahmsweise Mal nicht im Vordergrund und von Seiten der Darsteller gibt es nicht viel zu meckern. Billy Drago (Delta Force 2) gibt einen gewohnt fiesen Sadisten ab und Sam Jones (American Soldier) steht ihm in Sachen Bosheit und Schmierigkeit in Nichts nach. Rothrock selbst nimmt man die Rolle des vergewaltigten und verwitweten Opfers ebenfalls ab, da sie sich ihrer Haut zwar zu wehren weiß, deshalb aber nicht gleich unverwundbar oder unbesiegbar ist. Erfrischend ist auch, dass hier nicht zum x-ten Male das Klischee von der unfähigen Polizei aufgefahren wird, welche dem Opfer keine andere Wahl als Selbstjustiz lässt. Vielmehr versucht man, dem Opfer zu helfen, doch wie soll das funktionieren, wenn Rothrock bei einer Gegenüberstellung vorgibt, den (ihr eindeutig bekannten) Täter nicht identifizieren zu können? Außerdem ist es eine nette Abwechslung, dass Täter und Opfer bei dem Katz-und-Maus-Spiel nicht nur austeilen, sondern auch einstecken müssen, wie die besonders hinterhältige Szene mit dem Rollstuhl beweist…

Etwas schwächer schaut es dagegen in Sachen Action aus: Rothrock ist die einzige Beteiligte, die wirklich Martial Arts beherrscht, während Sam Jones und Greg Stuart zumindest noch als grobe Streetfighter durchgehen. Viele der „Action“szenen werden da eher von Folter und Sadismus bestimmt und hierbei ist ANGEL OF FURY nicht gerade zimperlich: Auch in der britischen Videofassung bekommt man nicht alle Grausamkeiten zu sehen, welche immerhin ein Gebiet von Vergewaltigung über Messerverstümmelung bis hin zu einem Messerstich in die Genitalien abdecken. Davon abgesehen bekommt man lediglich kurze Fights (be- und unbewaffnet), unblutige Shoot-Outs sowie kaum nennenswerte Car-Crashes geboten…

Leider hat David Worth hier weder Fisch noch Fleisch serviert! Stellenweise habe ich mich ehrlich gefragt, ob der Film mit noch mehr Tendenz zum raffinierten Katz-und-Maus-Spiel und komplettem Verzicht auf Action vielleicht ein wenig besser gelungen wäre? Auf Grund des etwas ungewöhnlichen Erzählstils kann ANGEL OF FURY eventuell sogar eher von Nicht-Rothrock-Fans konsumiert werden, wogegen echte Fans von den unspektakulären Actionszenen wohl kaum gesättigt werden! Ich schaue mir lieber mal wieder BORN TO FIGHT, TAGE DES TERRORS oder ULTRA FORCE 2 an und beende das Thema mit…

4/10 Punkten, diBu!

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