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Ihre besten Tage hatte Cynthia Rothrock beim Dreh von " Female Justice " schon hinter sich, jedoch bewegt sich sich hiermit immer noch im Durchschnittsbereich. Dass sich hier nur ein Action oder Rothrockfan amüsiert, brauche ich eigentlich nicht nochmal zu erwähnen, tue dies aber trotzdem. Die Karriere von Regisseur Paul Maslak war sehr kurz. 1992 hatte er eine Nebenrolle im Don Wilson Actioner " Black Belt " und seine Regiekarriere begann und endete gleichzeitig mit diesem Film, welcher bei seinen Free-TV Ausstrahlungen stets den Namen " Sworn of Justice - Blonde Rache " erhielt.

Als die Psychologin Janna Dane (Cynthia Rothrock) von einer Geschäftsreise nach Hause kommt, überrascht sie drei Einbrecher in ihrem Haus. Leider kann sie das Leben ihrer Schwester und das ihres Neffen nicht mehr retten. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit den Einbrechern kann Janna nach einem Sturz vom Balkon fliehen. Mit Hilfe ihrer hellseherischen Fähigkeiten kann sie die Einbrecher nach und nach aufspüren und sich für die Ermordung ihrer Liebsten rächen. Damit kommt sie der Organisation von Eugene (Kenn Scott) auf die Schliche, welcher Ex Knackis als Mörder und Räuber einsetzt. Mit Hilfe des jungen Anwaltes Nicholas (Kurt McKinney) will sie das Verbrechernest ausheben, nur den eigentlichen Boss der Organisation hat noch Niemand zu Gesicht bekommen.

Die Story ist für einen B-Klopper dieser Art gar nicht mal übel. Der Zuschauer denkt am Anfang es ginge nur um Janna´s Rache, aber es steckt deutlich mehr hinter der Geschichte, wie man anfangs vermutet. Auch ist es wirklich scher zu erraten, wer nun eigentlich der Boss der Organisation ist. Regisseur Maslak führt den Zuschauer sehr oft auf die falsche Fährte und erst im Finale wird die Identität des Bosses preisgegeben. Nebenbei beschäftigt sich der Film noch mit Janna´s übersinnlicher Gabe, dem Hellsehen. Diese Szenen sollen dem Film einen mystischen Touch geben, leider geht das meistens nach hinten los. Die Szenen sind eher nervig und kommen zu oft im Film vor. Es ist schon ein bisschen lächerlich wenn Janna durch das Festhalten eines Gegenstandes Visionen aus dem Leben der Person hat. Störend ist auch die Tatsache, dass der Beruf Psychologe überhaupt nicht zu Rothrock passt.

Es hapert auch mit dem Erzähltempo, denn zwischen den guten Actionsequenzen herrscht oft gähnende Leere. Die Ermittlungen werden zu stark ausgedehnt, die aufgesetzte Lovestory zwischen Janna und Nicholas raubt dem Zuschauer den Nerv, dort ganz besonders die zwei Nacktszenen. Überhaupt hat man recht viel Erotik in den Film gepackt. Rothrock ist meist nur ganz knapp bekleidet, auch bei den Fights. Man setzt hier auf ihr gutes Aussehen, dass sie aber nur beschränkt besitzt. Rothrock ist nun mal durch ihre kämpferischen Fähigkeiten so berühmt geworden und nicht wegen ihres Aussehens, oder den schauspielerischen Leistungen. Aber man muss ihr hier zu Gute halten, dass sie sich wacker schlägt. Die restlichen Darsteller halten das Durchschnittsniveau. Kurt McKinney, welcher sich schon 1985 in " Karate Tiger " mit Van Damme prügeln durfte, macht auch eine recht gute Figur.

Leider fehlt es bei " Female Justice " auch bei der Optik. Die Stadtkulisse präsentiert sich als zu blass, es fehlen die hübschen Bilder, sogar die Nachtaufnahmen des Lichtermeeres überzeugen kaum. Der Score untermalt moderat, aber man hat ihn nach dem Film schon wieder vergessen.
Die Stärken des Films liegen in den Kampfszenen. An den Choreographien arbeitete PM Stammschauspieler und Choreograph Art Camacho mit, welcher hier auch eine kleine Nebenrolle als Gangster ergatterte. Die Fights sind wirklich gut geworden, ganz besonders gefällt das Finale, in dem Rothrock und McKinney den Gangster synchron die Fresse polieren. Leider beisst der Boss viel zu schnell ins Gras. Auf Verfolgungsjagden müssen wir hier komplett verzichten und ausser den Kampfszenen gibt es noch kleine Schusswechsel, welche nicht mehr als ordentlich sind. Da überraschen dann eher die zwei großen Explosionen, welche sogar noch die Handschrift der puren Handarbeit tragen. Die Action weiss gut zu überzeugen, aber es könnte durchaus mehr davon geben und zwischen den Actionszenen tuen sich mehrere Durststrecken auf.

Ich habe mir " Female Justice " schlechter vorgestellt. Die Action ist ganz ordentlich, wobei man sich aber viel zu sehr mit Nebensächlichkeiten beschäftigt. So tuen sich doch einige Längen auf. Aber es gibt Schlechteres von Cynthia Rothrock.

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