Die Stadt wird von einem Psychopathen terrorisiert. Er bannt seine Opfer auf Video, beobachtet sie, lernt ihre Sehnsüchte, Lüste, intimsten Wünsche kennen - dann, wenn sich die jungen, vornehmlich streng gläubigen Frauen unbeobachtet und sicher fühlen schlägt er blitzschnell zu! Er peinigt sie, missbraucht sie sexuell, quält seine Opfer vor laufender Kamera zu Tode. Doch damit nicht genug. Sein Drang diese krankhaften Verbrechen der Öffentlichkeit preiszugeben ist schier unersättlich und seine bluttriefenden Clips sind ein gefundenes Fressen für die sensationslustige Daily-Press. Doch der Killer hat gefährliche Feinde: Zwei knallharte Cops, Dak Smith und Kirsten O'Connor, haben sich ihm an die Fersen geheftet.
Trotz prima Besetzung bietet Night Vision leider nur äußerst dürftige Thrillerkost. Größtenteils ist das minimale LowBudget daran Schuld, aber auch inszenatorisch liegt hier einiges im Argen. Der gute Cast wird weitgehend verschenkt, Fred Williamson ist der einzige, dessen Charakter etwas hergibt, während besonders Cynthia Rothrock und Robert Foster eigentlich nur bessere Staffage hergeben. Ach ja und wo bitte sind eigentlich die auf dem Cover genannten Charles Napier und Shannon Tweed? Da hat EMS einfach Namen aufs Deckblatt geklatscht, die gar nicht mitspielen, schönen Dank für diesen Zuschauerservice (Falls sie doch ein zwei Sekunden Cameo hatten und ich grad geblinzelt habe, bitte ich natürlich um Entschuldigung).
Gerade bei Cynthia Rothrock ist dies besonders ärgerlich. Die Frau kann ja bekanntlich was auf dem Martial Arts Posten, aber Regisseur Gil Batman äh Bettman gönnt ihr nur wenige Kampsszenen und diese sind dann noch dermaßen tranig und lahmarschig choreographiert. Generell ist die Action mau, wobei die 16er DVD deutliche Schnitte aufweist, die so ziemlich alles, was nach Gewalt aussieht, im Schneideraum der Zensurgremien zurückgelassen haben.
Spannung kommt auch nicht sonderlich auf, die Identität des Täters wird früh aufgeklärt, als Zuschauer darf man höchstens noch mitraten, wer denn nun der geheimnisvolle Verräter auf seiten der Cops ist. Ansonsten spielt man ein wenig Sie7en nach, jagd den irren Psycho, der schon dreizehn Mädels tödlich eingefoliert hat. Immerhin sorgt Dakota´s Background und Kampf gegen Alkohol für einige Auflockerung und sogar ein paar guthumorige Passagen.
Trotzdem ist Night Vision ein ziemlich müder Copthriller, schlecht erzählt, kaum Höhepunkte und unterforderte Schauspieler lassen kaum Freude oder Spannung aufkommen. Im Genre Serienmörder foppt Polizisten gibts dutzende bessere Beispiele.
3/10