Review

Spannungskino mit DSL-Anschluss

„Im Netz der Spinne“ ist der zweite und nur durch Morgan Freemans Alex Cross-Charakter verbundene Teil einer Krimireihe, mit der Hollywood sehr erfolgreiche Spannungsromane auf die Leinwände brachte. In diesem Part muss der berühmte und beliebte Profiler in einem Kinderkidnappingfall aushelfen, obwohl er sich eigentlich vor Monaten schon beurlauben hat lassen, nachdem eine Kollegin auch durch sein Mittun bei einem brisanten Einsatz ums Leben gekommen ist…

Spinnweben & Spinner

Genauso wie im personellen Vorgänger „…denn zum Küssen sind sie da“ können Krimifans jeden Alters sicher auch mit „Im Netz der Spinne“ etwas anfangen. Die Stärken bleiben dieselben - Freeman, Tempo, (erstrebter) Realismus, Dialoge. Ein paar Schwächen und Abnutzungserscheinungen schleichen sich ein - ähnlicher Twist wie im Vorgänger, kaum erinnerungswürdiger Täter, dazu einige Logikfragen und Ungereimtheiten. Einer der schlechteren Greenscreens der 90er in der Introsequenz. Freeman etwas mehr auf Autopilot. Weiterhin dieses „Flughafenbuch“-Gefühl. Dennoch hochwertige Hollywoodmachart. Und der „digitale“ Ansatz dieser frühen „Netzzeit“ lässt einen heutzutage natürlich etwas schmunzeln. 

Fazit: ein weiterer solider Thriller zwischen trockener Romanverfilmung, tollem Freeman und routinierter Krimikost. Inszenieren nach Zahlen done recht right. Die Reihe hätte mir jedoch noch deutlich düsterer werden können. 

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