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Aller Anfang ist schwer, obwohl Gary Daniels (Night of Terror, Dpeed Rage) mit "Final Reprisal" einen soliden Start ins Filmgeschäft hatte. Nach dem grottigen "Kickbox Terminator" geht es mit "American Streetwarrior" leider auf dem selben unterirdischen Niveau weiter. Ein Budget war kaum vorhanden, Debütant Steven Austin (Expert Weapon) mangelt es an Können und dank seiner grässlichen blonden Matte sieht Daniels in einigen Szenen lächerlich aus. Austin schrieb auch am Drehbuch mit, nebst David Huey (Full Impact, Power Elite) und Dom Magwili (Future War, Bekini Hotel).

Nach dem Tod seines besten Freundes kehrte Jake Tanner (Gary Daniels) seiner Heimatstadt den Rücken zu und ist heute ein erfolgreicher Geschäftsmann. Nach zehn Jahren zwingt ihn sein kleiner Bruder Randy (Ian Jacklin) zur Rückkehr, denn er gerät immer mehr in den kriminellen Sog des Gangsters Ogawa (Gerals Okamura). Der richtet nicht nur illegale Kampftuniere aus, sondern schmuggelt auch Drogen. Um Randy zu verschonen, bietet sich Jake selbst als Kämpfer an, doch gleich beim ersten Kampf wird er schwer verletzt. Mit Hilfe von Rose (Tracy Dali) und seinem ehemaligen Trainer Nick (Kent Ducanon) kommt er wieder auf die Beine und schlägt zurück.

Schon die Sets sprechen ihre eigene Sprache, da werden die illegalen Kämpfe in irgendwelchen Kellern ausgetragen, ein paar Kartons oder Leuchtfackeln müssen als Begrenzung des Rings herhalten und sonst wirkt nur das Anwesen von Ogawa optisch ansprechend, der Rest ist pure Monotonie. Untermalt wird das Ganze von vergessenswertem Geklimper. Austin beginnt mit einer kleinen Klopperei und dem Tod von Jakes bestem Freund. Man weiss zwar gar nicht richtig, warum sie in dieser Kneipe eine Bombe anbringen, aber dieser Mord an jakes Kumpel spielt im späteren Verlauf noch eine Rolle. Man macht einen Sprung und wir sehen Jake zehn Jahre später in einem Büro sitzen, er trägt einen Anzug und seine scheußliche Frisur hat sich kein bisschen geändert. Schnell kommt der Hilferuf, welcher Jake in seine alte Heimat zwingt. Dort will er seinen Bruder Randy von Ogawa freikaufen, doch der will mit Randys Fähigkeiten viel Geld verdienen. Obwohl sich Randy und Jake nicht mehr riechen können, lässt sich Jake anstelle von seinem Bruder als Fighter verpflichten, bekommt jedoch im ersten Fight gleich ordentlich auf die Moppe und lüftet ein weiteres Geheimnis von Ogawa. Der schmuggelt nämlich Drogen in Leichen. Jake kann fliehen und muss erst wieder auf die Beine kommen und gerade die Trainingssequenzen mit dem kleinen Billy (Andrew Cooper) sind ziemlich lächerlich.

Doch das Beste hat sich Austin für den Schluss aufgehoben, ratet mal wer Billys Vater ist. So herrscht zwischen den Fights totale Langeweile, denn die Dialoge sind sehr einfältig, auch verschwendet Austin viel Zeit für die Romanze zwischen Rose und Jake, inklusive Sexszene unter der Dusche. Jetzt hofft der Actionfan insgeheim auf brauchbare Fights, selbst hier enttäuscht "American Streetwarrior" maßlos. Überdeutlich kickt und schlägt man aneinander vorbei, die Moves sind alles andere als spektakulär. Auch ist der Actiongehalt nicht übermäßig hoch, besonders in der Mitte ist ein Loch, wenn Jake wieder seine alte Form finden muss. Kurz vor dem Finale darf es dann wieder rund gehen, Austin spendiert sogar eine Autoverfolgungsjagd mit kleinem Crash, der Showdown findet dann auf dem Anwesen von Ogawa statt, natürlich wird zuvor noch Billy entführt. Höhepunkte sucht man jedoch vergeblich, die immer gleich aussehenden Zweikämpfe langweilen irgendwann. Und Gary Daniels Martial Arts Fähigkeiten in allen Ehren, doch seine Leistung hier ist desolat, ganz besonders auf schauspielerischer Ebene. Genauso der Ehemalige Kickbox-Champion Ian Jacklin (Death Match, Final Round), welcher von seinem Können nicht viel zeigt. Selbst Gerald Okamura (Fire Force, Shootfighter) verkommt hier mit seinen seltsamen Kampfschreien zur Witzfigur.

Action ist im soliden Maß vorhanden, doch qualitätsmäßig unter aller Kanone. Man muss schon suchen, um mal einen guten Move zu erhaschen, während die Story jegliches Klischee auffährt. Katastrophal agieren die Darsteller, von Daniels und Jacklin erwartet man wesentlich höheren Körpereinsatz. So bleibt insgesamt ein filmischer Totalausfall, der ab und zu immerhin leidlich unterhält.

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