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Diese Filmkritik bezieht sich auf die Originalversion "Her name is Cat" aus Hongkong.

Die Killerin Yin Ying alias "Cat" (Almen Wong) war früher Bodyguard in China gewesen. Ihr damaliger Freund hatte sie betrogen und geschlagen, was zu einer Fehlgeburt geführt hatte. Bei einem Polizeieinsatz in Hongkong mischt sich Yin Ying ein, wodurch John, Sergeant bei der Polizei, auf sie aufmerksam wird und sie, auch wegen Mordes an einem Gangsterboss, zu suchen beginnt. "Cat" dreht den Spieß um und beginnt, John nachzustellen. Als Yin Ying dann bei einem Auftrag Nerven zeigt und ihre Konkurrenten auszuschalten versucht, setzt ihre Auftraggeberin sie auf die Abschussliste. Doch mittlerweile sind John und "Cat" ein unzertrennliches Paar...

Die Parallelen von "Her name is Cat" zu John Woos Meisterwerk "The Killer" sind frappierend, dabei erscheinen sie aber eher als Hommage denn als billiges Plagiat. Die Geschichte eines ruchlosen Polizisten und eines mit eiskalter Präzision tötenden, zugleich jedoch warmherzigen Killers, die sich zuerst gezwungenermaßen, später dann freiwillig näher kommen und zusammenarbeiten, ist 1:1 von "The Killer" übernommen, hier jedoch um die erotische Komponente erweitert worden. Dies sind aber auch die einzigen Kritikpunkte, ansonsten versteht es Clarence Fok, den Zuschauer bei der Stange zu halten. Neben erotischen und für manche Leute schnulzigen Liebesszenen mit melancholischer Musikuntermalung bekommt der Zuschauer auch eher schräge SM-Szenen zu sehen. Die Actionszenen sind gut verteilt, so dass keine Langeweile aufkommt. Neben rasanten Shootouts mit teilweise ungewöhnlichen Einschüssen erfreuen Explosionen und ein bisschen Martial Arts das Auge, ebenso wie die leckere Almen Wong - ein echter Hingucker, nicht nur für Asien-Fans. Ob die herzergreifenden Szenen mit Johns Tochter Bibi und die Softsex- bzw. Annäherungsszenen zwischen "Cat" und John in einen Actionfilm gehören, kann man natürlich in Frage stellen. Michael Wong überzeugt aber für mich zum einzigen Mal in seiner Karriere durch schauspielerische Leistung.
Ansonsten glänzt "Her name is Cat" durch farbenprächtige und stilisierte Bilder, abwechslungsreiche Musik (Techno, Balladen, Klavier) und ab und zu auch durch ungewöhnliche Kameraperspektiven.
Bei der Geschichte muss der Film zwar Federn lassen und kommt natürlich nicht an "The Killer" heran, doch man muss es auch mal wie Yin Ying sehen:
"MÄNNER sind schon kompliziert, deshalb passt einfaches Essen zu mir" (Gruß an tyler_durden, der sich wahrscheinlich die wie immer grandios synchronisierte und zudem geschnittene deutsche Version angetan hat ;-)

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