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Wenn sich die fünf größten Detektive aller Zeiten zu einer merkwürdigen "Party" treffen, bei der um Punkt Mitternacht ein Mord geschehen soll und einer von ihnen der Täter und einer von ihnen das Opfer sein soll, dann dürfte eigentlich Kriminalunterhaltung pur angesagt sein. Doch beim Komödienklassiker "Eine Leiche zum Dessert" geht es nicht nur um Krimispannung, sondern vor allem um eine Persiflage in Reinform. Herausgekommen ist dabei ein Kriminal-Spaß der absolut mustergültigsten Sorte, mit einem Schauspieler-Team das Gold wert ist.

"Eine Leiche zum Dessert" ist die ultimative Satire auf all die bekannten und geliebten Kriminalgeschichten, die man sowohl aus der Literatur als auch aus dem Film kennt. Das fängt schon bei der Geschichte an, die wirklich ein mächtig cleveres Stück Filmgeschichte ist. Wie schon oben angerissen, werden die fünf größten Detektive aller Zeiten, von dem exzentrischen Millionär Lionel Twain, zu einem Treffen eingeladen. Es wurde ihnen mitgeteilt, dass um Punkt Mitternacht ein Mord geschehen soll, den es gilt aufzuklären. Doch nicht nur die Zwistigkeiten unter den Detektiven sorgt für Spannung, auch der mysteriöse Twain gibt Grund zu heftigen Spekulationen auf. Bis es plötzlich Mitternacht schlägt... Die Story vereint im Grunde herrlichste Krimiunterhaltung mit wunderbaren Witz und bietet eine Handlung, die von Anfang bis Schluss absolutes Gold wert ist. Sauber werden (ungewollte) Logiklöcher umschippt, alles wurde höchst clever aneinander geschnippelt. Kurzum es gibt absolut nichts zu meckern!

Hauptsächlich steht hier natürlich der Spaß im Vordergrund. Die Charaktere sind allesamt herrlich schräg überzeichnet worden und werden in Situation verstrickt, die mitunter in beste Absurditäten abgleiten. Gepfefferte Dialoge treffen jedes Mal ins Schwarze und bieten einen Brüller nach dem anderen. Als Beispiel sei da z. Bsp. die Szene erwähnt, in der der blinde Butler seiner taubstummen Köchin befiehlt, das Haus zu verlassen, da diese nicht auf seine Anweisungen zu hören vermag. Oder die glänzenden Dialoge von Peter Falks Figur Sam Diamond, die wirklich in jeder Situation munter respektlos wirkt. Und wenn Millionär Twain jedes Mal fast einen Koller kriegt, wenn Chinese Wang Fehler in seiner Aussprache hat, dann kugelt sich das Publikum nur so vor Lachen. Hier wird wirklich eine mustergültige Gag-Parade geliefert, die jedes Mal ins Schwarze trifft.

Aber auch der Kriminalaspekt kommt nicht zu kurz, auch wenn er zu jedem Zeitpunkt eigentlich durch den Kakao gezogen wird. Es werden knackige Motive aufgebaut, es passieren einige gar merkwürdige, ja fast schon absurde Dinge, wie z.Bsp. das Verschwinden einer toten Person, dessen Kleidung noch da ist, während es in der darauf folgenden Szene plötzlich umgekehrt ist (Kleidung weg, Leiche da). Oder das Mysterium mit den Zimmern, die einmal leer- und im nächsten Augenblick wieder voll sind. Der Zuschauer wird hier, genauso wie die Charaktere des Films, wirklich aufs trefflichste verwirrt und hat, trotz aller Albernheiten, spannende Unterhaltung bis zum Schluss.

Und der Schluss ist dann im Grunde das absolute Prachtstück des Films. Denn wer nun auf eine plausible Aufklärung des ganzen Treibens wartet, der wird hier mit einem so absurden wie herrlich schrägen Ende überrascht, dass er sich den ganzen Spaß am liebsten gleich noch einmal geben würde. Ja, hier kriegen die allseits bekannten Krimis wirklich noch einmal deftig ihr Fett weg und der Krimifan wird nur so johlen vor Lachen.

In punkto Inszenierung hält sich alles vorzüglich auf dem typischen und allseits beliebten Kriminal-Niveau. Draußen Blitzt und Donnert es, drinnen sieht es wie in einem typischen Millionärs-Villa aus, mit vielen schick eingerichteten, mitunter versteckten, Räumen und dem typischen Ambiente eines jeden Herren-Hauses. Die Musikuntermahlung steigert Spannung und Atmosphäre aufs mustergültigste und auch die Kostüme der Darsteller sind einzigartig. Kurzum, auch in diesem Punkt wurde wirklich alles richtig gemacht.

Die Veredlung des ganzen Treibens geben aber dann noch die Schauspieler, die wirklich in keinem Punkt hätten besser sein können. Allen voran natürlich der großartige, nie vergessene, Peter Sellers, der hier wieder einmal sein grandioses Komiker-Talent unter Beweis stellt und als chinesische Spürnase Wang nicht nur einmal zum Totlachen einlädt. Dazu weitere große Namen wie David Niven, Alec Guinness, Maggie Smith oder auch Peter Falk, der hier einen herrlich schnodderichen Privatdetektiven stellt und sogar nicht davor zurück schreckt, sich selber zu verarschen. Ein absolut grandioser Cast, der ein ganz dickes Tüpfelchen auf dem I bildet und den Film somit zur höchsten aller Bewertungsmöglichkeiten emporhebt. Bravo!

Fazit: Grandiose und in jeder Hinsicht 100% gelungene Kriminalpersiflage, die mit ihrem wunderbaren Skript, der prächtig gelungenen Inszenierung, einer durchgehend hohen Trefferquote in Sachen Gags und einem spannungsgeladenen, wenn auch durchgehend aufs Korn genommenen Kriminalpart genau das bietet, was man sich als Freund von Kriminal-Komödien nur wünschen kann. Der perfekte Spaß, nicht nur für alle Hobby-Detektive und diejenigen die es werden wollen, der es vor allem seiner grandiosen Besetzung zu verdanken hat, dass er für immer unvergessen bleibt. Wirklich ein absolutes Meisterwerk, was sich kein echter Filmfreund entgehen lassen darf! Besser geht es kaum!

Wertung: 10/10 Punkte

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