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Welch ein wunderbarer Schmaus. Selbst heute, nach mittlerweile über einem viertel Jahrhundert, wirkt "Eine Leiche zum Dessert" hinsichtlich seiner Komik nicht ein bisschen angestaubt. Hier werden putzmuntere Gags extrem clever präsentiert.

Einen Anflug von Eleganz bekommt der Spaß durch sein Storygerüst, das die fünf berühmtesten Detektive der Welt zum gemeinsamen Dinieren mit Gastgeber und Millionär Lionel Twain einlädt. Ein feierliches Ambiente, in dem, wie sich herausstellt, der beste Schnüffler nun ermittelt werden soll. Die Geschichte und der Handlungsverlauf parodieren und persiflieren dabei in fantastischer Manier die Welt des filmischen und literarischen, klassischen Krimis. In sehr intelligenter Art und Weise wird kaum ein Klischee, eine plakative Absurdität oder hanebüchene Wendung ausgelassen. Hinzu kommt das kaustische Entlarven billiger Kulissentricks. So bestehen zumindest hier beispielsweise die Spinnweben aus Zuckerwatte, der Staub aus Mehl oder der Nebel wird durch Trockeneismaschinen erzeugt.

Der Schluss verspottet dann noch einmal herrlich die typischen, plötzlich aus dem Hut gezauberten Auflösungen einiger mit haarsträubenden Wendungen behafteter Krimis, indem eine Pointe die nächste überrollt und man immer wieder noch einen drauf setzt. Der Humor versteckt sich sowohl in trocken witzigen und zweideutigen Dialogen als auch in knalligen Wortspielen oder blendender Situationskomik. Ganz köstlich sind die Kommunikationsprobleme zwischen blindem Butler und taubstummer Köchin. Die Gagfrequenz liegt unglaublich hoch; richtige Hänger gibt es eigentlich nicht, auch wenn der ein oder andere simple Kalauer dabei ist.

Zweifelsohne - "Eine Leiche zum Dessert" gehört zu den besten Komödien der Filmgeschichte. Fabelhafte, zeitlose Komik; ob grandios überzogen zur Schau gestellte Klischees oder bezaubernd gespielte, karikaturistische Charaktere. Ein echter Klassiker.

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