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"Mission Terminate" bildet den Auftakt zu den vier Zusammenarbeiten zwischen Regisseur Anthony Maharaj (The Kick Fighter, Rage) und Kampfsport-Ass Richard Norton (Rescue Man, Ironfist). Nortons Filmfigur Brad Cooper stammt aus Australien (ist aber Amerikaner mit Leib und Seele laut General Ryan), dort kommt auch Norton selbst ursprünglich her. Drehbuchautor Joe Mari Avellana dürfte nur B-Fans ein Begriff sein, zum Beispiel aus "Death Cage" oder "Final Mission".

Im Jahr 1969 stiehlt Captain Ted Ryan (George E. Mahlberg) mit seiner Spezialeinheit mehrere Goldbarren aus dem vietnamesischen Dorf Tan Mai. Achtzehn Jahre später ist Ryan General, doch die Vergangeheit holt ihn ein. Ein Unbekannter tötet seine damalige Einheit, auch er selbst steht auf der Liste. Also heuert Ryan den Spezialisten Colonel Brad Cooper (Richard Norton) an, welcher der Geschichte ein Ende bereiten soll. Doch so kommt er auch Ryans damaligem Verbrechen auf die Spur und einer geheimen Söldnereinheit, welche mitten im Dschungel von einem Ninjitsu-Kämpfer ausgebildet wird. Zusammen mit dessen Bruder Quan (Bruce Le) und einer thailändischen Spezialeinheit will er dieses Söldnercamp ausheben.

Da hat man sich ja mächtig was einfallen lassen. Ein Diebstahl von Gold während des Vietnamkrieges, eine Fehde zwischen zwei Brüdern und die Dezimierung der damaligen Einheit von Marines. Was aber damals mit den Barren geschah, erfährt man nur sehr schleierhaft und der private Rachefeldzug des bösen Bruders will auch nicht ganz einleuchten, weil er so erst recht auf das geheime Terroristencamp aufmerksam macht. Trotzdem insgesamt eine passable Basis, besonders da "Mission Terminate" in der ersten Halbzeit actiontechnisch nicht sonderlich viel zu bieten hat. Maharaj muss sich hier um viele Charaktere kümmern, worunter besonders Brad Cooper leidet. Unser eigentlicher Held hat in der ersten Filmhälfte nicht sonderlich viel Screentime, allein schon der Raub des Goldes im Auftakt nimmt zehn Minuten in Anspruch. Dort wird zwar geballert was das Zeug hält, doch man merkt deutlich die kleine Geldbörse von Maharaj. Einige Explosionen fallen sehr klein aus und bei der Sprengung des Hubschraubers handelt es sich offensichtlich um ein kleines Modell. Ansonsten ist Action bis zum überlangen Finale sehr rar gesäht, einige Mitglieder der damaligen Marine-Einheit von Ryan werden getötet und Cooper darf sich eine kleine Prügelei in einer schmierigen Bar liefern.

Was Maharaj an Story aufgebaut hat, geht später leider in Rauch auf und man fragt sich warum Ryan überhaupt Cooper engagiert hat, wenn er ihn später wieder abziehen will. Cooper gräbt nämlich in der Vergangenheit und wird fündig, wobei auch der Streit zwischen den beiden Brüdern in den Fokus rückt. Der böse Bruder hat nämlich den Sensei ermordet, dies will Quan rächen und verbündet sich mit Cooper. Zudem hilft ihnen noch eine thailändische Spezialeinheit, welche mit ihren bloßen Blicken Schlangen töten können, wie wir auch einmal zu sehen bekommen. Langweilig wird es bei "Mission Terminate" nie, besonders im letzten Drittel geht es ununterbrochen zur Sache. Das Camp der Terroristen wird ausgehoben und die sind zahlenmäßig weit überlegen. So wird fleißig geschossen, in die Luft gesprengt und kleine Guerilla-Spielchen gibt es auch, Zweikämpfe hätte ich mir mehr gewünscht. Gerade Norton müsste mehr ran, neben dem zu kurz geratenen Endkampf, darf er noch einige unachtsame Wachen überwältigen und diese mittels Genickbruch über den Jordan schicken. Maharaj holt aus dem kleinen Budget raus was eben geht, auch an der finalen Zerstörung der großen Fabrik musste sichtlich gespart werden. Aber die teilweise brutalen Actionszenen sehen ganz ordentlich aus, der Bodycount ist hoch und das gewisse Maß an Übertreibung ist auch vorhanden. Schauspielerische Glanzleistungen sollten nicht erwartet werden, Richard Norton und seine Kollegen ballern sich solide durch das Geschehen, bloß warum macht man von Nortons Kampfkünsten nicht mehr Gebrauch ?

Man darf sich zu Recht gut aufgehoben fühlen, obwohl Maharaj nicht in Spendierlaune sein konnte. Doch die billige Optik fällt kaum negativ ins Gewicht, eher die wenige Action in der ersten Halbzeit. Aber es darf noch ordentlich zur Sache gehen, besonders der überlange Showdown wird den Actionfan begeistern, was "Mission Terminate" locker in den überdurchschnittlichen Bereich katapultiert. Nicht groß darüber nachdenken, sondern einfach berießeln lassen lautet die Devise.

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