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Mit "Death Before Dishonor" hat dieses angebliche Sequel nur den deutschen Titel "Helden USA" gemein. Jedoch handelt es sich hier um einen völlig eigenständigen Film, der nur zur besseren Vermarktung in diese Reihe aufgenommen wurde. So wird Anthony Maharajs (Rage, Mission Terminate) dritte Regiearbeit als "Helden USA II" geführt. Es gibt noch einen dritten Film in der Reihe, den man jedoch in die Tonne kloppen kann. Maharaj und Richard Norton (Karate Champ, Rage and Honor) drehten zusammen vier Filme.

Vor Jahren verlor Richard Straker (Richard Norton) seine Einheit in Vietnam, kurze Zeit später wurde seine Familie von Dieben ermordet. Nun ist Straker nur noch ein Wrack, doch seine ehemaligen Vorgesetzten wollen ihn nochmal in die grüne Hölle schicken. Mit einer Einheit soll er dort einige Kriegsgefangene befreien. Doch schon bei der Ankunft beginnt das Elend, denn die Fahrzeuge samt Munition werden in die Luft gesprengt. Mit Hilfe seines alten Kumpels Hogan (Glenn Ruehland) gelingt es Straker das geheime Camp der Vietnamesen zu finden. Doch plötzlich werden Straker und seine Mannen gefangen genommen und sehen sich selbst grausamen Folterungen ausgesetzt.

Richard Norton erweist sich hier als sichere Bank, auch wenn man von seinen wahren Talenten kaum Gebrauch macht. Er darf kurz in einer Bar austeilen und sich einen ordentlichen Endkampf mit dem Vietnamesen-Kommandant liefern, ansonsten lässt Maharaj hier nur die Waffen sprechen. Besonders die zweite Filmhälfte ist eine einzige Schießerei mit einigen Explosionen. Jedoch sollte man nicht zuviel erwarten, denn die Explosionen bleiben recht klein und die Schusswechsel lassen eine ordentliche Choreographie vermissen. Die Vietnamesen schießen dermaßen schlecht, dass es schon weh tut und Straker nebst seiner Einheit trifft natürlich immer. Wie oft stehen die auf dem Präsentierteller und werden nicht getroffen. Und durch eine Salve sterben gleich Dutzende von Charlies, was manchmal unfreiwillig komisch aussieht. Dennoch kann man zumindest mit der Anzahl der Actionszenen zufrieden sein. In Filmhälfte eins geht es zwar deutlich ruhiger zu, richtig langweilig wird es aber nie.

Um Straker ein wenig Profil zu verleihen, muss gleich zu Beginn seine Familie dran glauben, jedoch findet das im weiteren Film gar keine Erwähnung mehr. Es rechtfertigt vielleicht, warum Straker nun besoffen vor einer Bar auf dem Asphalt liegt. Die restliche Rettungsaktion ist eine Light Version von "Rambo II - Der Auftrag". Strakers Vorgesetzte sind natürlich unsympathisch und man ahnt schon, dass sie nichts Gutes im Schilde führen. Vor seinem Dschungeleinsatz darf Straker noch eine Thailänderin aus einer Bar retten und sie durchs Bett scheuchen, eine weitere Sequenze, welche die Handlung kein Stückchen vorwärts bringt. Doch immerhin gibt es eine kleine Keilerei und eine kurze Autoverfolgungsjagd, die aber nicht vom Hocker reisst. Im Dschungel will dann nie so recht Spannung aufkommen, Straker und seine Einheit trampeln wie die Elefanten durchs Gelände, damit man sie schon meilenweit hört. Die Tranportfahrzeuge mit Munition lässt man mit kaum Bewachung zurück und parkt sie mitten in der Pampa, damit sie auch ein einfaches Ziel sind.

Die Kulissen hinterlassen gemischte Gefühle. Einerseits wirkt der Dschungel authentisch, doch gerade im Finale merkt man überdeutlich, dass auf einem abgelegenen Industriegelände gedreht wurde, denn man sieht im Hintergrund die Stadt. Auch an Fallen wurde gespart, nur ein verdecktes Loch mit angespitzten Bambusstöcken, in dem sich ein Soldat fast verabschiedet. Der Militärstützpunkt ist ein wenig spärlich und auch das geheime Lager, welches übrigens auf einer riesengroßen Lichtung liegt, ist nicht besonders üppig. Man merkt überdeutlich das knappe Budget, auch am Score musste gespart werden. Doch dafür bleibt uns immerhin dieser Patriotismus erspart, denn damit hält sich "Helden USA II" zurück.
Im Vietnamlager müssen Straker und seine Einheit noch kleinere Folterungen über sich ergehen lassen, bevor sie es dem Erdboden gleichmachen. Und am Ende darf sich der Zuschauer dann den Kopf zerbrechen, wie sinnlos diese Befreiungsaktion eigentlich war.

Die Logik wird gleich zu Beginn über Bord geworfen, doch "Helden USA II" bleibt trotz seinen 98 Minuten Laufzeit durchgehend unterhaltsam. Action gibt es ordentlich, die Qualität ist schwankend, richtige Höhepunkte bleiben aus. Auch bei den Kulissen gibt es Defizite, die Darsteller könnten besser sein und so reicht es hier auch nur für dem Durchschnitt.

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