"Kick & Fury" ist von Roger Cormans B-Schmiede Concorde produziert und entstand kurz nach "American Samurai 2". Trotz Regisseur Cirio H. Santiago (Ein Mann wird zum Killer, Jungle Force) kam ein durchschnittlicher B-Actionfilm, den man aber nur wegen der Prügeleien als Solchen betiteln kann.
Auch ist Minimalmime Jerry Trimble einfach nicht zum Schauspielern geboren, er beschränkt sich hier auf das was er kann und das ist draufhauen ohne Unterlass. Er verkörpert den Kämpfer Jerry Pelt, welcher in seiner Jugend ein eher kriminelles Subjekt war und nun ein Karatestudio in der Großstadt leitet. Die Nachricht über den Tod seines Großvaters trifft ihn hart. Sofort setzt er sich in seinen VW Käfer und düst gen ehemaliger Heimat. Doch schon unterwegs machen ihm ein paar Proleten zu schaffen, welche er dann erst einmal fix zusammenkloppen muss. Es hört sich zwar so an, aber man muss wirklich nicht lange warten, bis Trimble seinen ersten Kampfeinsatz erhält. Gewohnt suverän setzt er seine Gegner mit spektakulären Moves ausser Gefecht.
Stets in Kampflaune ist er bald daheim angekommen, legt sich sogleich mit seinem Jugendfeind Boze (Rick Dean) an und entdeckt Ungereihmtheiten am Tod seines Großvaters. Der fiese Gangster Sharperson (Paul Holmes) hat die Kleinstadt in ein Dreckloch verwandelt. Die Polizei ist unter Sheriff Boze ist gekauft, illegale Einwanderer werden versklavt und man macht viel Geld mit brutalen Kämpfen ohne Regeln. Kurz gesagt, die Kleinstadt ist im Arsch und muss aufgeräumt werden. Und Jerry weiss dem Ganzen etwas entgegenzusetzen, er lässt sich einfach als Kandidat für den Posten des Sheriffs aufstellen.
Und wie leicht man im Amiland Sheriff werden kann. Nach Jerrys eigenen Aussagen hat er nichts gelernt, aber es reicht aus, wenn man böse Buben verdreschen kann. Und das tut Jerry hier im Minutentakt. Jede kleine Diskussion artet in einer Schlägerei aus und selbst als Sheriff säubert Jerry die Stadt nicht mit legalen Mitteln. "Kick & Fury" bietet nur die typische "Heimkehrer räumt auf" Story und lässt kein Klischee, inklusive Romanze, aus. Aber man hat sich ein nettes Fleckchen für den kurzweiligen Film ausgesucht. Die ländliche Gegend macht doch deutlich mehr her, als die monotone Großstadt. Beim Score jedoch fährt man komplett auf Sparflamme. Die Sounds hat man schon öfter gehört und nach fünf Minuten wieder vergessen.
Santiago konzentriert sich eben nur auf das Wesentliche und das sind die Fights. Kloppereien in Massen, meist mit guten Choreographien versehen, während die steifen Shootouts etwas schwach ausfallen. Bestimmt ein halbes Dutzendmal, wird Jerry von seinem treuen Schäferhund gerettet, der komischerweise nie verwundet wird. Jedes Mal beisst er seine Gegner in den Arm, bei manchen Szenen hat man das Gefühl sie wurden doppelt verwendet. Wir sind uns einfach einig, dass der Köter ein wenig stört, genauso wie Jerrys sülziges Verhältnis zur Anwältin Melissa Moore (Nathalie Pierce), welche er im Finale natürlich noch retten muss. Der circa zehnminütige Showdown ist dann eine einzige Klopperei mit kleinen Schusswechseln und stellt auch den Höhepunkt der Actionszenen dar. Wie üblich wird ein Freund zum Feind und gegen Ende wird das kurze Filmchen ganz schön brutal. Die zwei Schnitte der deutschen Fassung merkt man zwar deutlich, doch sie stören nicht weiter.
Mit seinen 76 Minuten Lauflänge ist hier Kurzweil garantiert. Ständig gibt es auf den Zinken, aber die Story gibt es schon zu oft, auch in viel besseren Variationen, man nehme nur mal "No Turning Back". Trimble kloppt gegen seine schwache Darstellerleistung an, Santiago inszeniert fast ohne Durchhänger. "Kick & Fury" macht Laune, hat aber ausser Action und der Naturkulisse kaum etwas zu bieten.