Review

Auf einem authentischen Fall beruhend, kann Stephen Williams Justizdrama "Hard Time" dennoch nicht überzeugen. Dies hat verschiedene Gründe: Als da wären zum einen die wenig sympathischen, teils sehr klischeehaften Charaktere, zum anderen zahlreiche unlogische oder nicht nachvollziehbare Szenen/Entscheidungen (besonders während der Gerichtsverhandlungen) und eine reichlich unspektakuläre TV-Optik. Zu keiner Minute wird man hier den Eindruck eines billigen TV-Movies los, das zwar sehr gerne mitreißendes Drama wäre aber letztlich bestenfalls ein mitleidiges Lächeln beim Zuschauer hervorzaubern kann. Hier fehlt schlicht jede filmische Grundlage für die gezeigten Emotionen, künstlich erzeugte Dramatik verpufft in sekundenschnelle zwischen oberflächlichen Charakteren und belangloser B-Inszenierung.
Selten beklagt man sich ja über eine zu kurze Lauflänge aber hier muss man es mal ganz klar an die Wand tackern: In gut 80 Minuten lässt sich ein zweifelsohne Potential besitzender Stoff nicht vernünftig umsetzen. Wenn dann auch noch das Drumherum nicht stimmt, ist einfach nichts zu holen. Einzig Ian Tracey in der Rolle des unschuldig verknackten David Milgaard gibt "Hard Time" einen bescheidenen Unterhaltungswert...

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