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Trainshopping 


Was macht Danny Boyle, nachdem er einen rasenden, modernen „Zombie“-Klassiker geschaffen hat? Richtig. Er widmet sich dem Kinderfilm. Im weitesten Sinne. Denn sein „Millions“, in dem einem 7-jährigen religiösen Jungen, der gerade seine Mutter verloren hat, eine Tasche prall gefüllt mit Pfundscheinen mehr oder weniger auf den Kopf fällt, ist alles andere als nur die übliche Bespassungsware, die man mal eben nebenbei und ohne Mehrwert mit den Kleinen guckt...

Der Wert und Sinn von Geld, Religion, Gutem tun, Familie, Glauben - all das (und noch viel mehr) steckt in „Millions“. Meint man nicht, ist aber so. Ein wirklich brillantes Drehbuch! Angereichert mit Boyles einzigartig-schnittigem Style, authentischen, bezaubernden Kinderdarstellern und verortet irgendwo zwischen Fantasy und Familiendramödie, zwischen Brit-Rock und melancholisch-sonnigem Pop, zwischen Arbeitermilieu und EU-Beitritt (oder Brexit aus heutiger Sicht), zwischen Luis Bunuel und Richard Curtis, ergibt „Millions“ einen dieser „Kinderfilme“, denen dieses Wort nicht ansatzweise gerecht wird. Und Danny Boyle hat einmal mehr bewiesen, wie vielseitig und sensibel er sein kann. 

Fazit: Boyle kann Kinderklassiker! Mit Mehrwert. Mit Style. Mit Herz. Mit Dunkelheit. Mit Licht. Mit Menschlichkeit. Mit Weihnachten. Mit Kohle. Mit Güte. Mit Heiligen. Mit Kriminellen. Mit Sinn und Verstand. „Millions“ ist britisch, universell und bloody brilliant! 

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