Review

Es geht doch tatsächlich immer noch ein Stück blöder!

„Alone in the dark“ ist das neue Werk des deutschen Regisseurs Uwe Boll. Aber auch aus diesem „Highlight“ der Filmgeschichte scheinen die Produzenten in den USA nichts gelernt zu haben, denn es stehen noch mindestens drei weitere Filme dieses Ausnahmekönners ins Haus, einer davon sogar mit Ben Kingsley in einer Hauptrolle!!!
Sagt mal, liebe Schauspieler, seht ihr euch die Filme eines Regisseurs eigentlich nicht an, bevor ihr eure Zusage zu einem Projekt gebt?

„Alone in the dark“ ist wahrer Horror!
Allerdings sicher nicht in dem Sinne, den Herr Boll beabsichtigt hat.

Kurz zur Story:
Es gibt keine!
Jedenfalls keine, die ich hier jetzt erzählen könnte.
Auch eine mindestens zweiminütige Einführung in die Geschichte konnte da nicht helfen. Es hätte dem Film nur gut getan, wenn man sich während der gesamten Laufzeit von 96 min, die einem echt sehr lange vorkommen können, darauf beschränkt hätte, die ganze Geschichte über einen durchlaufenden Text zu erzählen.
Hatte ich „Geschichte“ gesagt?
Wie dumm von mir, es gab doch gar keine!
Da fällt es natürlich auch schwer, Spannung aufzubauen. Stattdessen macht sich gepflegte Langeweile breit.

Der Schnitt des Films gibt einem kaum die Chance, die Story oder die plötzlichen Szenenwechsel halbwegs nachzuvollziehen.

Nicht gerade positiv wirken sich in diesem Zusammenhang die ganzen Unplausibilitäten aus.
Plötzlich fällt einem der Hauptpersonen ein „Da müssen wir hin!“ oder „Das ist zu tun!“ und – Zack! – wird das auch gemacht.
Erklärt wird gar nichts!

Doch, halt, ab und zu labert die Hauptperson, ein auf Paranormales spezialisierter ehemaliger Agent, irgendwelches wirres Zeug über seinen Seelenzustand.
Da wären Informationen über den Fortgang der Story wertvoller gewesen.

Die Mitglieder einer Spezialeinheit tapsen, angesichts einer riesigen Anzahl von Monstern, immer schön alleine durch ein nicht näher spezifiziertes Set und werden dann schön der Reihe nach abgemurkst.
Wenn mehrere Soldaten einem der Monster gegenüberstehen, ballern die dann alle schön sinnlos drauf los.
Diese Monster können sich wohl nach belieben dematerialisieren, schaffen es aber dann nicht, durch eine abgeschlossene Tür zu kommen.
Eine Nonne liegt plötzlich tot im Heim.
Die Stadt ist auf einmal komplett evakuiert.
Und und und …

Apropos Monster: Diese Monster sind sicherlich die schlechtesten Computermonster seit langer, langer Zeit!

Dann würde ich jetzt noch was über die Charaktere schreiben, aber auch das ist nicht möglich.
Charakterzeichnung Fehlanzeige!
Der einzige, über dessen Vergangenheit etwas erzählt hat, ist die Hauptperson, aber das auch so bruchstückhaft, dass eine Identifikation mit der Figur nicht möglich ist.

Die Schauspieler können einem schon fast leid tun.
Christian Slater in der Rolle der Hauptperson dürfte mit diesem Film wohl den absoluten Tiefpunkt seiner Karriere überstanden haben.
Stephen Dorff hätte ich tatsächlich mehr Geschick bei seiner Rollenauswahl zugetraut, aber da habe ich ihm wohl unrecht getan.
Und Tara Reid sieht zwar auch mit Brille appetitlich aus, hat aber außer „The big Lebowski“ eigentlich noch gar keinen guten Film gemacht, also muss auch „Alone in the dark“ nicht weiter wundern.
Alle Schauspieler agieren lustlos und unbeteiligt, wahrscheinlich, weil sie selber nie verstanden haben, worum es in den einzelnen Szenen denn so geht.

Uwe Boll hat übrigens munter bei einer ganzen Reihe Vorbilder geklaut. So sind z. B. Elemente aus „Das Relikt“, „Alien“ und „Starship Troopers“ verwurstet worden, doch geholfen hat es nix.

Ach ja: Warum der Film übrigens „Alone in the dark“ heißt, ist mir bisher auch noch nicht klar geworden.

Was soll ich sagen?
„Alone in the dark“ ist einfach die Gurke des Jahrs!
2/10

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