Christian Slater geht mit Tara Reid auf Monsterjagd.
Story:
Detective Carnby (Christian Slater), früher Mitglied der sich auf Übernatürliches untersuchenden Spezialeinheit "713", hat von einer Expedition ein Artefakt einer uralten Zivilisation mitgebracht. Die hatten vor langer Zeit mittels mehrerer solcher Artefakte ein Tor zu einer anderen Welt erschaffen, durch das Böses in die menschliche Welt drang. Um weiteres Übel zu verhindern, wurden die Teile überall auf der Welt zerstreut. Hinter besagten Exemplaren ist auch Professor Hudgens her, der die Macht über das Böse erlangen möchte und die Menschheit ins Chaos stürzen will. Zusammen mit seiner Ex-Freundin Aline (Tara Reid) und seinem ehemaligen Vorgesetzten Burke (Stephen Dorff) will er Schlimmeres verhindern...
Eines merkt man dem Film sofort an: Der gute Dr. Boll hat anscheinend noch nicht allzu viel von "Alone In The Dark" gehört. Mit den kultigen 3 Spielen hat die Zelluloidvariante nämlich praktisch gar nichts gemein. Christian Slater verkörpert hier eher den Ed Carnby aus dem vierten "AITD", der auch schon losgelöst von der Triologie war und mehr ein eigenständiges Spiel denn eine Fortsetzung darstellt.
Richtig klasse wäre der Film geworden, hätte man sich an eine der 3 ersten Teile gehalten - vorzugsweise Teil 2 - und den Film irgendwann in den 1930er Jahren spielen lassen. Da stimmt nämlich im Gegensatz zum vierten Teil alles - die Atmosphäre, die Story und auch die coolen Zombies.
So wie sich der Film präsentiert, passt er aber eher in die Actionecke denn in die Horrorschublade. Schlecht ist er deshalb aber auf gar keinen Fall. Die ganzen Hasstiraden gegen den Film kann ich nicht so recht nachvollziehen. Sicher gibt es Regisseure, die mit Actionszenen besser umgehen können, ich hab aber auch schon etliche Filme gesehen, die weit weit unter dem hier gebotenen Niveau liegen. Nervig sind an den Schießereien eigentlich nur die schnellen Schnitte, die sie sehr unübersichtlich werden lassen, aber das ist heute ja leider schon normal.
Weniger gut gelungen sind die CGI-Monster, deren Herkunft man sofort erkennt. Da hätte ich persönlich lieber handgemachte Ungetüme wie "Alien" gesehen statt irgendwelche Computerhampelmännchen, Die gehen zwar besonders im Director's Cut nicht gerade zimperlich zu Werke, wirken aber auch nicht besonders erschreckend. Zumal es in den Spielen auch mehr als zwei verschiedene Arten von Monstern gab, nur mal so nebenbei erwähnt.
Wenigstens stimmt's mit den Splattereffekten. Davon fährt der Film so einige auf - und die sind bedeutend brutaler als in handelsüblichen PG13-Actionern. Da werden schon mal Leute durchbohrt oder Körperteile abgerissen. Sieht nicht schlecht aus, obwohl es auch nichts wirklich Neues zu sehen gibt.
Christian Slater spielt seine Rolle als Carnby ziemlich gut, obwohl er wie schon erwähnt den "neuzeitlichen" Detective verkörpert und nicht wie in der Triologie den stets bedacht vorgehenden Schnüffler. Stephen Dorff kann als Einsatzleiter ebenfalls überzeugen, kommt aber nicht über den genre-üblichen Standard raus. Nur Tara Reid scheint mir hier ein wenig fehlt am Platz zu sein. Sie bemüht sich zwar seriös zu wirken, das klappt aber nicht so 100%ig. In Partyfilmen ist sie da schon besser aufgehoben.
Fazit: Bestimmt kein schlechter Film, auch wenn er nicht viel mit den Spielen zu tun hat. Solide inszeniert, kaum Leerlaufphasen unterhält er sehr kurzweilig für knapp 90 Minuten. Und das reicht ja wohl auch.
8 von 10 Punkten