Edward Carnby, der als Kind aus einem Waisenhaus geflohen ist, untersucht als "Ermittler für paranormale Vorgänge" allerlei übernatürliche Phänomene. Gemeinsam mit der Archäologin Aline Cedrac, die gerade mit der Katalogisierung einiger uralter Artefakte des Indianerstammes der Abkani beschäftigt ist, geht Carnby nun einigen ungheuerlichen Vorgängen auf den Grund: Der Sage nach ist es den Abkani einst gelungen, das Tor zur Welt der Dämonen zu öffnen, die nun in unsere Dimension eindrungen und mittels der Einpflanzung von Parasiten einige Menschen zu willenlosen Zombies machen. Davon haben auch die Leute der Regierungs-Sonderabteilung "713" Wind gekriegt, die ein Battalion von Soldaten unter der Führung von Commander Richard Burke losschickt, um die Monster-Invasion mit geballter Feuerkraft zurückzudrängen. Carnby gerät zwischen die Fronten... Wo "House of the Dead - Der Film" - bei aller angebrachten Häme, was die filmische Umsetzung anbelangt - das zugrunde liegende Videospiel ja noch recht akurat und angemessen auf die Leinwand gebracht hat macht Uwe Boll aus der Survival-Horror-Vorlage "Alone in the Dark" einen "Aliens"-inspirierten Baller-Streifen, der zudem auch noch mit Post-"Matrix"-mäßigen Bullet-Time-Sperenzchen gepimpt wurde. Wirklich gruselige Atmosphäre will innerhalb einer Inszenierung, die immerzu nur noch auf den vordergründigen Effekt bedacht ist, natürlich nicht mehr aufkommen, doch immerhin kreiert man auf die Art einen ganz passenden Rahmen für stetes Monster-Gebalge, Zeitlupen-Fights und kleinere Splatter-Einlagen... und Tara Reids lachhaften Auftritt als smarte Archäologin (weil mit Brille!), über den man sich auch nach zwei Dekaden immer noch zu Recht das Maul zerreißt. Die Länge des einleitenden Text-Crawls à la "Star Wars" zu Beginn wurde dagegen über Gebühr aufgebauscht, allerdings hätten es weniger Sätze da auch allemal getan, denn diesem gelingt es ebenso wenig wie dem permanenten Off-Kommentar, ein paar eklatante Erzähl-Lücken zu stopfen oder der zusammengestoppelten Handlung mehr Sinn zu verleihen, die da versucht "Akte X"-mäßiges Mystery-Gedöns, Indianer-Mystik und Zombie-Motive unter einen Hut zu bekommen. Schauspielerisch ist hier trotz prominenter Namen wie Christian Slater und Stephen Dorff absolut nix zu holen und auch dramaturgisch hakt es bei Boll immer noch vorne und hinten, aber dafür gelingen ihm bisweilen düstere Bilder, zu denen es dann irgendwie auch prima passt, dass er sich für ein paar Schlüssel-Momente kräftig bei bekannteren Vorbildern bedient hat: Nämlich bei Peter Hyams' "Das Relikt - Museum der Angst", was die Monster-Action anbelangt, und bei Danny Boyles "28 Days Later" beim Ende mit der menschenleeren Stadt. Zugegeben, als "ernstzunehmender" Horrorfilm ist das Ganze natürlich trotzdem für die Hose, aber als launiger Trash-Streifen ist "Alone in the Dark" doch ganz spaßig geworden und sorgt für ein gewisses Maß an Entertainment, zumal die Qualität der CGI-Effekte auch nicht so grottig ist, wie man es eigentlich befürchtet hätte und Boll selbst auf dem Regie-Stuhl hier nicht ganz so heftig dilettiert, wie es noch bei dem vorhergehenden "House of the Dead" der Fall gewesen ist (so wirklich schockierend-beschissen ist da nur eine einzige mittendrin platzierte, idiotisch verschnittene Baller-Szene, der Rest is' echt okay!). Fazit: Mit (viel) Bier und Pizza erträglich. Den Streifen gibt es hierzulande übrigens in zwei Versionen: Zum einen die Fassung, die auch im Kino gelaufen ist, und zum anderen einen sogenannten "Director's Cut" mit etwas mehr Handlung und Gore, aber ohne überflüssige Sex-Szene mit der Reid. Im Zweifelsfall würde ich persönlich den Schmodder der unspektakulären Matratzen-Akrobatik vorziehen.
5/10