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Aufgrund des fortschreitenden Alters von Ralph Macchio war es ziemlich klar, daß Karate Kid III - Die letzte Entscheidung auch sein letzter Auftritt in dieser Rolle gewesen war. Das trotz des schwächeren zweiten Sequels erfolgreiche Konzept mit dem heimlichen Hauptdarsteller Pat Morita als Mr. Miyagi fortzusetzen ist zunächst nur eine diskutable Entscheidung. Wie der deutsche Titel Karate Kid IV - Die nächste Generation schon andeutet, sind die alten Fans zehn Jahre nach dem ersten Teil etwas dem Zielgruppenalter entwachsen. Mit der jungen Hilary Swank als Julie Pierce in der Position von Daniel gibt sich die neue Ausgabe zwar emanzipiert, spricht aber eben mehr die Besitzer des pinken Kraftförsters an.

Die Power Rangers sind übrigens gar kein so schlechter Vergleich, denn so wie die Serie Kampfszenen aus dem japanischen Vorbild Super Sentai mit amerikanischen Schauspielern anreichert, nutzt man hier das bewährte Karate Kid Schema, in dem selbst Mr. Miyagi, dadurch daß er seiner bisherigen Ablehnung von Auszeichnungen zum Trotze sogar seinen Orden spazieren trägt, eine schlechte Kopie seiner selbst abgibt. Obwohl Hilary Swank mit dem Charme einer Vorstadtjudogruppe in den Kampfszenen so gar nicht brilliert und dem Fan von damals eher noch die gut überspielten Schwachstellen der Vorgänger vor Augen führt, kann Karate Kid IV - Die nächste Generation irgendwie doch noch mit vielen zugedrückten Augen Punkte einheimsen.

Möglich macht dies der doch irgendwie vorhandene Charme des Lehrmeisters, die Beigabe buddhistischer Mönche und das Halbdelirium eines Sonntagnachmittages, an dem man glücklich nicht zum Einlegen einer DVD aufstehen zu müssen der Klasse eines durchschnittlichen B-Movies erliegt. In dieser Situation werden vermutlich die meisten Begegnungen mit Karate Kid IV - Die nächste Generation stattfinden, denn Columbia Tristar hat sich guten Gewissens gegen eine Integration in das Karate Kid Boxset entschieden. Dabei hätte ich den auch wirklich nur ohne Aufpreis genommen.

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