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London: Ein Wahnsinniger im Priester-Gewand richtet ein Massaker in einer Grundschule an, bei dem fünf Kinder und eine Lehrerin ums Leben kommen. Der New Yorker Polizist Joe Yamovich, der sich gerade in England auhält, wird auf den Fall angesetzt und nimmt sich persönlich der kleinen Mandy Stuart an, die das Blutbad überlebt hat und den Killer nun identifizieren könnte. Bald schon verguckt sich der Cop zudem in Mandys Mutter Lisa und so könnte alles dann auch eigentlich ganz supi sein, wenn denn nur der Irre nicht immer noch frei rumlaufen würde und zwischenzeitlich weitere Opfer zu beklagen wären. Natürlich hat es der Mörder auch weiterhin auf Mandy und ihre Mom abgesehen, weswegen er die beiden mit nächtlichen Besuchen und ominösen Telefon-Anrufen drangsaliert. Die Polizei gibt sich zwar alle Mühe, kann den Killer-Pfaffen aber nicht dingfest machen. Fast scheint es so, als wäre der unaufhaltsame Täter nicht von dieser Welt... Noch bevor er sich einen Namen als Lieferant von mal mehr ("Shadowchaser", "Monolith") und mal weniger ("Octopus", "Ripper - Briefe aus der Hölle") annehmbaren B-Movies gemacht hat, hatte John Eyres in den späten 80ern mit "Occult - Der Satan kommt um Mitternacht..." bereits sein Scherflein dazu beigetragen, den gesichtslosen Slasherfilm mit Schmackes gegen die nächstbeste Wand zu fahren, wo er dann bis zu seiner Revitalisierung durch Wes Cravens "Scream - Schrei!" traurig vor sich hingedarbt hat... und auch wenn er nicht ausgereicht hat, um dem gesamten Genre ein für alle mal den Todesstoß zu versetzen, so ist das Ganze doch nicht viel mehr als ein scheußlich schlechter Horror-Müll aus der untersten Schublade, der zudem auch optisch so billig und hässlich aussieht, dass man fast meinen könnte, er wäre auf Video gedreht worden. Man merkt's, hier kommt mal wieder vieles zusammen, aber zumindest ergänzt sich die schludrige technische Machart doch ganz wunderbar mit dem abgetakelten Inhalt, denn das Drehbuch ist eine einzige Ansammlung übler Klischees und selbst als belanglose Variation einiger abkopierter Szenen von "Halloween - Die Nacht des Grauens" völlig unbrauchbar. Okay, Eyres vergeudet da wirklich keine Zeit, sondern stürzt sich und sein Publikum bereits in der ersten Minute kopfüber in die nicht allzu graphische, aber dennoch recht schockierende Schulhof-Schießerei (und kleine Kinder sieht man halt selbst im Horrorfilm nicht gerne sterben), bevor sich die Handlung im weiteren Verlauf dann aber doch nur irgendwo zwischen den quälend langweiligen Alltags-Szenen mit dem Polizisten und er alleinerziehenden Mutter (Achtung: reingefriemelte Love-Story!) und den gewohnten Stalk-and-Slash-Einlagen einpendelt. Dass da allerdings weder die romantische noch die horrible Seite der Angelegenheit adäquat umgesetzt wurde, muss man ja nicht extra erwähnen, oder? Spannend ist das alles zudem mal überhaupt nicht geworden, zumal Eyres die Regie da auch ganz schön schleifen lässt und ihm inszenatorisch nichts Besseres eingefallen ist, als den Täter immer nur von den Knien an abwärts zu filmen, weswegen man dann am Ende so viele Aufnahmen von sich bedrohlich anschleichenden Füßen gesehen hat, dass es wirklich für ein ganzes Leben reicht. Mit einem waschechten Whodunit? hat man es hier allerdings nicht zu tun, vielmehr dient die Verschleierung der Identität des Killers nur dazu, um einen Schluss-Gag in der allerletzten Szene vorzubereiten, der mal echt von ganz weit draußen herkommt... der ist dann mal wirklich WTF?!? deluxe, legitimiert irgendwie nochmal den reißerischen deutschen Titel sowie das bescheuerte VHS-Covermotiv und dürfte ausreichen, um "Occult - Der Satan kommt um Mitternacht..." länger im Gedächtnis zu behalten, auch wenn man das vermutlich gar nicht will. Das ist dann aber auch wirklich die einzige Überraschung, die dieser gammelige Schund-Streifen auf Lager hat...

2/10

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