Eine selbsternannte Todesschwadron räumt gnadenlos in der Stadt auf. Drogenbosse, Zuhälter, vermeintlich Schuldige werden brutal hingerichtet. Kopf der Bande ist der hochdekorierte Kommissar Roger Scatti (Michel Serrault). Immer mehr Polizisten verfallen der Selbstjustiz, Kommissar Eugéne Grindel (Alain Delon) soll das Treiben aufhalten. Mit dem aufrichtigen Pèret (Patrick Catalifo) und dem rechtsextremen Lutz (Xavier Deluc) macht er sich an die Arbeit. Doch es geschehen immer mehr Todesfälle, Keiner will reden, Verdächtige begehen sogar Selbstmord, bevor sie die Organisation belasten. Auch auf Grindel wird bald ein Anschlag verübt und Jungspund Pèret muss auch dran glauben. Für Grindel ist das Maß voll und er bedient sich der selben Mittel, wie die Schwadron.
Dieser Film hat nichts mit dem 80er Jahre Actionfilm "Der Panther", auch mit Alain Delon, zu tun und ist auch kein Sequel. Nur zur besseren und leichteren Vermarktung bekam der Film den Namen "Panther II". Doch er wurde vom selben Team inszeniert, wie der Vorgänger, oder sollte ich besser Namensvetter sagen. Erwartet habe ich daher eine französische Antwort auf "Death Wish", bekommen habe ich einen ziemlich langweiligen Actionkrimi mit drastischen Brutalitäten als Aufhänger. Denn unsere Todesschwadron geht nicht zimperlich mit ihren Todeskandidaten um. Die werden bei lebendigem Leibe abgefackelt, mit Pfeil und Bogen erlegt, erschossen, oder bekommen sogar einmal ihr bestes Teil abgezwickt. José Pinheiro (Der Panther) setzt hier bewusst auf urbane Gewalt, um den Zuschauer wenigstens etwas bieten zu können. Hinzu kommen massig blutige Einschüsse, sogar vor Kindern macht man nicht halt. Doch ausser diesen Morden gibt es nur einen bleihaltigen Anschlag auf Grindel, das Finale mit der aufgesetzten Selbstjustiz enttäuscht maßlos.
Auch storytechnisch herrscht Ebbe. Man erfährt nur das nötigste über die Organisation, die Motive sind sehr schleierhaft und überhaupt verwundert es bei den vielen Morden, dass die noch nicht aufgeflogen sind. Man fragt sich auch recht schnell, wozu die vielen Ermittlungen ? Da fährt man von Tatort zu Tatort, um dann sowieso festzustellen, dass das Opfer auf das Konto der Todesschwadron ging. Die Übeltäter stehen auch schon im Vorhinein fest. Da hilft es auch im Finale nicht mehr, wenn noch ein Verräter entlarvt wird, der Kenner kann es sich eh schon denken. Bleibt höchstens noch die Figur des Kommissar Grindel. Alain Delon macht in der harten Coprolle einen guten Job. Sein grimmiger, teils fast schon bösartiger Charakter ist gelungen, kommt aber zu selten in Fahrt. Ich hätte mir den selben Einsatz gewünscht wie im Namensvetter "Der Panther".
Michel Serrault macht als Fiesling einen brauchbaren Job und ist wie Delon in Frankreich eine Legende, brachte es auf circa hundert Filme. An der restlichen Rige gibt es nichts auszusetzen.
Enttäuschend langweiliger Selbsjustizfilm mit ultrabrutalen Intermezzos und einem raubeinigen Alain Delon. Viel zu langsam und dialoglastig erzählt, zu actionarm, Spannung kann sich selten einschleichen. Und selbst bei solch einer einfachen Story, werden einige Fragen nicht beantwortet.