Review

Clint Eastwoods Oscarpreis-gekröntes Drama über Aufstieg und Fall (...hö...hö...hö...) einer Boxerin.
Typischer "Oscar-Film"! Äusserst ansehnlich photographiert, schön gespielt und ein Script, das mit seinem Etwas an Radikaltität nach Oscar-Weihen regelrecht bettelt. Die Academy ist seit jeher nicht für ihre Unberechenbarkeit bekannt, trotzdem ist der Film bemerkenswert stur und einfallslos auf dieses Publikum getrimmt, dass sich einmal im Jahr mit einem Kino-Besuch etwas gepflegte Tragik gönnt - wen wundert's, dass die 08/15-Story dabei nicht über Klischees und Stereotypen hinaus kommt, die allerdings durch Eastwoods guter Regie recht vital erzählt ist.
Der Film ist nicht schlecht! Swank spielt klasse - ob's preisverdächtig ist darf jeder selbst entscheiden - und Clint gibt den knarzigen Trainer im Schlaf. Die Boxkämpfe sind actionreich und die überwiegend düstere Kamera-Arbeit wartet mit erlesenen Bildern auf - nur zum Finale wird's ärgerlich, wenn der Film schmerzen möchte, dabei aber doch nur peinlich manipulativ die Tränendrüse anvisiert und in keinster Weise zu berühren vermag, weil das unverhohlene Schielen nach höheren Weihen mit diesem von seichter Dramatik gespickten Schicksal der Boxerin einem alles verbaut. Swank sieht selbst in der schwersten Stunde ihres Lebens aus wie ein Engel - wenn sie den Film mit zermantschter Fresse beschlossen hätte, wäre ich beeindruckter gewesen - aber das war die Academy von "Rocky" ja ebenfalls...

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